Kiel – Unter Schleswig-Holsteins Zahnärzten tobt ein Streit über den Umgang mit einem in der AfD aktiven Standesvertreter.
Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Im August war der Landesvorsitzende des „Freien Verbands Deutscher Zahnärzte“ (FVDZ), Roland Kaden, nach seiner Wahl zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der AfD zurückgetreten. Anfang November, auf der Landesversammlung des FVDZ, kandidierte der Zahnarzt erneut und wurde mit einer Stimme Mehrheit wiedergewählt.
Weil er seine Kandidatur, wie es in einer Stellungnahme des FVDZ heißt, „bis zur letzten Minute geheim“ gehalten habe, seien fünf von acht gewählten Mitgliedern des Vorstands zurückgetreten. „Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“ gebe es „keine Basis“ mehr, heißt es in der Stellungnahme weiter.
Der Konflikt droht nun auch die Zahnärztekammer zu spalten, in der AfD-Funktionär Kaden als stellvertretender Vorsitzender amtiert.
Eine Gruppe von Lübecker Zahnärzten hat für die Kammerversammlung an diesem Wochenende einen Antrag eingebracht, der auf Kadens Ablösung zielt, wenn auch nur indirekt: Die Kammer möge beschließen, dass Führungspositionen in politischen Parteien nicht mit Führungspositionen in der Standesvertretung vereinbar seien, heißt es in dem Antrag.
Der Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, Michael Brandt, stellte sich der Forderung entgegen: Kaden leiste seit Jahren „hervorragende sachbezogene Arbeit“ und bekenne sich ausdrücklich „zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung“. (dts Nachrichtenagentur)
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