Es ist die schlechte Nachricht für viele Spielhallenbetreiber in Rheinland-Pfalz gewesen: Der Beschluss des neuen Landesglücksspielgesetzes im Jahr 2015, dessen Übergangsfrist bis zum Jahr 2021 endgültig auslaufen wird. Das bedeutet konkret: Bis dahin werden viele Spielhallen endgültig dicht gemacht, da sie sich mit den neuen Vorgaben nicht vereinbaren lassen. Gleichzeitig werden auch viele Mitarbeiter und Servicekräfte ihren Job verlieren und nach neuen Perspektiven suchen müssen.
Bis zum Jahr 2021 machen drei von vier Spielhallen dicht
Es war eine der Horror-Nachrichten des Jahres 2015 für die Spielhallenbetreiber im Bundesland Rheinland-Pfalz: Die Verschärfung der Vorschriften des Glücksspielgesetzes machte allen Betroffenen schnell klar, dass ihre Existenzen künftig am seidenen Faden hängen würden.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2019 und bis zum Jahr 2021, wenn die Frist für die Umsetzung der neuen Vorschriften endgültig abläuft, werden knapp 75 Prozent aller Spielhallen in unserem Bundesland schließen müssen.
Davon profitieren auf der anderen Seite die zahlreichen Online Casinos. Dabei ist nicht jedes Casinospiel gleich und die Gewinnchancen unterscheiden sich je nach Anbieter deutlich. Viele Spieler schätzen aber gerade auch das besondere Feeling, das beim Besuch einer echten Spielhalle aufkommt und die Annehmlichkeiten.
Alleine in Rheinland-Pfalz gab es im vergangenen Jahr noch 915 Spielhallen, die an 550 Standorten zugänglich waren. Bis zum Stichtag am 1. Juli 2021 soll diese Zahl auf nur noch 242 Spielhallen an 242 Standorten dezimiert werden
Glücksspielgesetz verschärfte Regelungen zum Betrieb
Das größte Problem und damit die Hauptursache für die anstehende Schließung derartig vieler Etablissements sind die neuen Abstandsvorschriften für Spielhallen.
Zum einen dürfen diese nicht mehr in der Nähe von Einrichtungen für Kinder und Jugendliche liegen, zum anderen muss eine Spielhalle auch mindestens 500 Meter von einer anderen entfernt sein. Ziel der ersten Regelung ist es, Heranwachsende nicht den Eindruck zu vermitteln, dass Glücksspiel zum normalen Alltag gehört. Eine negative Beeinflussung soll so weit wie möglich vermieden werden.
Abgesehen davon, dass die meisten Etablissements ohnehin schon von der Abstandsregelung tangiert werden, gibt es darüber hinaus künftig auch weitergehende Restriktionen durch die Unterbindung der Vergabe von Mehrfachkonzessionen:
Die Erteilung einer Konzession für eine Spielhalle umfasst aktuell das Aufstellen von zwölf Spielgeräten an einem Standort. Betreiber hatten in der Vergangenheit aber auch mehrere Konzessionen für einen Standort erhalten und sogar an die 50 Geräte betrieben
Bundesweit stehen juristische Auseinandersetzungen an
Betreiber hatten in der Vergangenheit aber auch mehrere Konzessionen für einen Standort erhalten und sogar an die 50 Geräte betrieben
Dadurch, dass von dem Ablauf der Umsetzungsfrist für die neuen Regelungen zahlreiche Existenzen bedroht sind, stehen dem Bundesland Rheinland-Pfalz voraussichtlich etliche langwierige Gerichtsprozesse ins Haus. So hatte beispielsweise die Löwen Entertainment GmbH im vergangenen Jahr angekündigt, juristisch um jeden einzelnen Standort kämpfen zu wollen.
Daniel Henzgen, der Sprecher des Unternehmens sagte damals, das neue Gesetz „öffne das Tor zur Hölle“. Gemeint war damit, dass die Schließung der zum Unternehmen gehörenden Spielhallen an insgesamt 450 Standorten nach Henzgens Meinung zahlreiche Probleme mit sich brächte:
- Ausweichung der Spieler auf illegale Angebote im Internet
- Keinerlei Eindämmung der Suchtgefahr
Besonders bitter sind die Zukunftsaussichten für die Betreiber einer Spielhalle, weil der Umsatz mit den Etablissements und Automaten gemäß obiger Grafik zuletzt florierte. Waren es im Jahr 2011 noch 4 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr, lag dieser Wert im Jahr 2016 schon bei 5,61 Milliarden Euro pro Jahr.
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