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Wörth: Erstes Chorkonzert von Matthias Tropf – Musikalische Weltreise in der Festhalle

29. November 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kultur
Fulminanter Abend für den  GV Männerchor 1844 Wörth. Fotos: v. privat Fotostrecke am Textende

Fulminanter Abend für den GV Männerchor 1844 Wörth.
Fotos: v. privat
Fotostrecke am Textende

Wörth – Der „GV Männerchor 1844 Wörth am Rhein e.V.“ hat sich auf eine musikalische Weltreise begeben. Die spielte sich in der Festhalle Wörth ab, in der sich die rund 500 Besucher sichtlich wohlfühlten.

Nach 40 Jahren unter Ehrenchorleiter Winfried Quarz übernahm Anfang 2015 der junge Matthias Tropf aus dem badischen Neudorf das Ruder beim „Männerchor“. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass er damals gerade einmal 24 Jahre alt war. Aber seine mitreißende Art und der neue Schwung, den er in den Chor brachte, wurden beim Konzert eindrucksvoll präsentiert.

Los ging es mit einem Gedenken an den Anfang 2016 verstorbenen Ehrenchorleiter Winfried Quarz. Ihm wurde das Stück „Das stille Tal“ gewidmet.

Mit dem „Rheinischen Fuhrmann“ startete der Männerchor alsdann in Deutschland. Die Reise führte anschließen mit dem Stück „Benia Calastoria“ nach Italien, wo dann die Sängerinnen und Sänger von Living Voices unter der Leitung von Helmut Landes übernahmen.

Sie führten das Publikum zunächst nach Schweden. Was liegt da näher als zwei Lieder der wohl bekanntesten Popgruppe der Welt -ABBA- zu präsentieren. „Mamma Mia“ und „Thank you for the Music“, begleitet von Pianist Matthias Wöschler erklangen, bevor die Reise Richtung Frankreich weiterging.

„Champs Elysees“, die berühmte Prachtstraße in Paris, ist auch musikalisch ein Ohrwurm und wurde sehr gut von den Living Voices dargeboten.

Die weiteren Stationen wurden von Martina Blandfort anmoderiert, Frankreich, Irland und England. Die witzigen und informativen Fakten rund um die Lieder machten die Wechselzeit auf der Bühne sehr kurzweilig.

Schließlich mussten die 25 Sängerinnen und Sänger von Living Voices die Bühne verlassen und die 66 Sänger des Männerchors wieder Stellung aufnehmen. Mit „Santiano“, einem französischen Seemannslied, ging die Reise weiter.

Rudi Mieger, ein aktiver Sänger aus dem 2. Tenor, begleitete das Stück in Kapitänsuniform am Akkordeon. In Irland ist das Lied „Londonderry Air“ die inoffizielle Nationalhymne, wie die Besucher von Moderatorin Blandfort erfuhren. Und der Männerchor zeigte, welche Dynamik in ihm steckt. „Wo die Liebe hinfällt“, ein Stück aus England mit einer Solostelle, gesungen von Helmut Landes, bildete den Schlusspunkt des ersten Teils. Mit viel Applaus wurden die Sänger in die Pause entlassen.

Das Pausencatering übernahm die routinierte Crew des Handballvereins TV03 Wörth. Kühle Getränke und Brezel bereiteten die Gäste auf den zweiten Teil des Konzerts vor.

Weiter ging es in der zweiten Hälfte nach Übersee. Der Männerchor nahm Aufstellung zum „Einchecken“. Das wohl einzige Lied mit einem Reim auf „Luftaufsichtsbaracke“, wie Martina Blandfort anmerkte, bildete den Anfang. „Über den Wolken“, gesungen vom Männerchor, begleitet von Matthias Wöschler am Klavier und Lukas Wiebelt am Schlagzeug, brachten das Fernweh unter das Publikum.

Anschließend führt die Reise in die USA. Mit Michael Jackson’s Stück „Will you be there“, gemeinsam gesungen mit Living Voices und ebenfalls begleitet mit Klavier und Schlagzeug, begaben sich die Sängerinnen und Sänger auf den amerikanischen Kontinent.

Living Voices führte das Programm mit drei weiteren amerikanischen Liedern fort. „Country Roads“, „California Dreaming“, begleitet von Lisa Landes (der Tochter von Helmut Landes) an der Querflöte, und „Top of the World“ standen auf dem Programm.

Der Männerchor führte die Fahrt weiter und startete mit „Adios mi chapparita“ in Mexiko. Der „Mexikaner“ Günther Stieber mit seiner hervorragenden Baritonstimme hatte hierbei den Solopart.

In Brasilien wurde mit „Dona Maria“ dann das letzte Lied auf dem amerikanischen Kontinent gesungen, bevor es in Afrika weiterging.

Living Voices nahm auf der Bühne gemeinsam mit dem Männerchor Aufstellung und sang zunächst alleine „The Lyon sleeps tonight“, bevor es zum fulminanten Finale kam: „Tshotsholoza“, ein südafrikanischen Lied, dass seinen Ursprung bei den Ndebele-Bergarbeitern fand und übersetzt „Mutig nach vorn schauen“ bedeutet. Günther Rudloff, gekleidet in afrikanischer Tracht, hatte hierbei die Solostimme. Begleitet von Lukas Wiebelt an den Kongas wurde das Publikum mitgerissen, das sich mit Standing Ovations bei den Chören und bei den Chorleitern Matthias Tropf und Helmut Landes bedankte.

Ein Abschluss ohne Zugabe – undenkbar, und vom Publikum nach solch einer Leistung auch stark gefordert. Die Dankesworte von Jürgen Stieber, Geschäftsführer des GV Männerchor, richteten sich an alle Beteiligten, bevor es zur verdienten Zugabe kam. E richtete das erste Stück „Wo die Liebe hinfällt“ als Liebesberweis an alle Frauen und Männer der aktiven Chormitglieder.

Da das Lied von der Liebesbeziehung eines „kleinen dicken Mannes“ und einer „großen dünnen Frau“ handelt, standen die Hauptdarsteller Patrick Hartmann (kleiner dicker Mann) und Arno Brock (große dünne Frau) im Mittelpunkt. Getraut von „Pastor“ Gerd Nagel stand der Liebe schließlich nichts mehr entgegen – da blieb kein Auge trocken.

Zum Finale wurde dann nochmals „Tshotsholoza“ gesungen, womit der Konzertabend in der Festhalle Wörth seinen Abschluss fand.

Der GV Männerchor kann in der Tat „Mutig nach vorne schauen“. Die Wandlung des Männerchors zu einem moderneren, für alle Altersklassen interessanten Chor ist deutlich erkennbar.

Im Jahr 2019 feiert der Verein sein 175-jähriges Bestehen. Die Reise endet nicht an diesem Abend, sondern stellt erst den Startpunkt in die kommenden Jahre dar. Matthias Tropf hat jetzt schon Ideen und Chorstücke in der Planung, die er bereits bei den nächsten Singstunden präsentieren will.

Man darf gespannt sein, wie die Reise weitergeht. Eins ist klar, es bleibt spannend, wird definitiv nicht langweilig und wer bei diesem Konzert noch meint, Singen ist altmodisch oder macht keinen Spaß, der ist sprichwörtlich auf dem falschen „Dampfer“. (ms/red)

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