Seit dem 1. Juli ist die Ottstraße in Wörth zwischen den Einmündungen Ludwig-/Luitpoldstraße und Herrenstraße als Einbahnstraße ausgewiesen.
Noch gibt es zwar hin und wieder Verstöße gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung. Diese resultieren häufig aus Gewohnheit – gelegentlich aus bewusstem Falschfahren. Dank engagierter Anwohner und Gewerbetreibender, der Polizei und des Ordnungsamts werden Falschfahrer aber meist schnell und eindringlich auf die neue Regelung hingewiesen.
Die Stadtverwaltung erwartet, dass die Eingewöhnung in die neue Situation noch einige Wochen andauern wird. Beispielsweise scheinen einige Kraftfahrer noch nicht erkannt zu haben, dass die Fahrt über die Abtswaldstraße zum „Eselsbuckel“-Kreisverkehr deutlich schneller geht als die Fahrt durch die enge Herrenstraße. Auch mancher Berufspendler schleicht sich noch durch den Altort.
Nach der Umstellungsphase und der Gewöhnung an die neue Regelung rechnet die Stadtverwaltung mit wieder deutlich reduziertem Verkehr in Zügelstraße und Herrenstraße. Die tatsächliche Verkehrsentwicklung wird elektronisch gemessen, so dass bei bleibenden negativen Veränderungen selbstverständlich weitere Maßnahmen eingeleitet werden können.
Die Stadtverwaltung hat bereits einige Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu den Auswirkungen und Erfahrungen aus dieser versuchsweisen Neuregelung erhalten. Nahezu einhellig positiv wird von der Bürgerschaft und Gewerbetreibenden die Beruhigung und Ordnung des Verkehrs im Einbahnstraßenbereich bewertet. Insbesondere für Fußgänger und Radfahrer sei die Fortbewegung sicherer und übersichtlicher geworden.
Häufig wurde bislang vorgeschlagen, die Einbahnstraßenregelung auf die gesamte Ottstraße anzuwenden und auch die Zügelstraße ab der Einmündung Heilbachstraße sowie die Herrenstraße jeweils in Fahrtrichtung Ottstraße zu Einbahnstraßen zu machen.
„Die vielen positiven Rückmeldungen freuen mich sehr“, freut sich Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche. „Besonders schön ist auch, dass viele Vorschläge zur Weiterentwicklung eingereicht wurden. Damit wird die Entwicklung des Altorts zum gemeinsamen bürgerschaftlichen Projekt, an dem viele Anwohner mitwirken. Aber auch negative Rückmeldungen sind wertvoll, denn sie helfen uns dabei, weitere Maßnahmen zur Optimierung zu entwickeln“, so der Bürgermeister.
Kritik, auch aus Leserbriefen in der Presse, in der die städtischen Mitarbeiter als „Laienplaner“ verunglimpft wurden, hält das Stadtoberhaupt entgegen, dass manchmal durch eigene minimale Verhaltensänderungen – zum Beispiel den Besuch der Geschäfte in überlegter Reihenfolge – keine unnötigen Mehrfahrten entstehen.
„Wir haben einen Teilbereich der Ottstraße für Fußgänger und Radfahrer deutlich attraktiver und sicherer gemacht. Vielleicht regt das dazu an, häufiger das Auto einfach stehen zu lassen“, so Nitsche. „Wir haben jahrzehntelang das Auto in den Mittelpunkt der Mobilität gestellt – zeitgemäßer ist es aber, Fußgänger und Radfahrer zu stärken.“ Die eigene Gesundheit, das Wohlbefinden der Anwohner und der Klimaschutz würden es in jedem Falle danken. (red)
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