Wörth-Maximiliansau – Rund 400 Demonstranten zogen am Sonntag wieder über die Rheinbrücke – es war die vierte Demo für den zweiten Brückenbau.
Der Verein „Aktionsbündnis zweite Rheinbrücke“ mit seinem Vorsitzenden Steffen Weiß hatte die Demonstration organisiert.
Zuvor gab es am Treffpunkt am SBK-Kreisel eine Kundgebung. Weiß rief vorab zu einer Schweigeminute für die Toten beim Explosionsunglück in Ludwigshafen auf.
Auf wenn dieses Mal nicht so viele Demonstranten dabei wären – der Stau sei da, sagte Steffen Weiß: „Wo sind die Fahrer mit den Kennzeichen Speyer, Heidelberg, SÜW, die LKW-Fahrer, die lärmgeplagten Anwohner, die badischen Freunde?“ „Hier“-Rufe zeugten davon, dass all diese Gruppen vertreten waren, wenn auch nicht in so großer Zahl wie sonst.
Der Stau sei „täglich unerträglich – wir haben die Schnauze voll“, rief Weiß. Zwischen 6 Uhr und 9.30 Uhr spiele sich eine „einzige Katastrophe“ ab.
Zwar gebe es mit der Trennung der Verfahren einen kleinen Fortschritt, demzufolge könne man im Karlsruher Raum weiter planen, aber in Rheinland-Pfalz habe man fünf Jahre Zeit, wegen eines tatsächlich nicht vorkommenden Purpurreihers wichtige Infrastrukturmaßnahmen hinauszuzögern. Ob denn zehntausende Pendler nicht auch schützenswert seien?
Das Vorhaben, im Jahr 2018 die Rheinbrücke in Teilen in beide Fahrtrichtungen wegen Sanierungsmaßnahmen zu sperren, bezeichnete Weiß als „unvorstellbar“.
An der Kundgebung nahmen auch viele Politiker teil wie der Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart, Landrat Dr. Fritz Brechtel und sein Stellvertreter Dietmar Seefeldt oder der Beigeordnete der Stadt Wörth, Klaus Ritter.
Der anschließende Marsch über die Brücke verlief wie immer friedlich. Auch im Vorfeld gab es keine Probleme, sagte Thomas Lederer, Leiter der Polizeiinspektion Wörth. Mit den baden-württembergischen Kollegen arbeite man hervorragend zusammen.
Während der Sperrung mussten die Autofahrer entweder in Germersheim über den Rhein, die Fähre bei Neupotz benutzen – oder eben warten.
In Kandel, wo ein verkaufsoffener Sonntag stattgefunden hat, beschwerte sich der Verein Handel und Gewerbe wegen des Demo-Termins am selben Tag. Steffen Weiß sagte dazu, dass die Sperrung ja um spätestens 18 Uhr wieder aufgehoben werde: „Bis dahin werden die Karlsruher Kunden sicher die Zeit in Kandel verbringen wollen.“
Im nächsten Jahr soll es nur eine Kundgebung über die Rheinbrücke geben, ansonsten will man drei Mal direkt in Karlsruhe demonstrieren. Auch auf der Offerta hat der Verein „Aktionsbündnis zweite Rheinbrücke“ beim Autohaus Benker aus Karlsruhe einen Stand.
Eine Mitgliedschaft im Verein kostet bis Ende 2018 10 Euro – neue Mitglieder sind natürlich jederzeit willkommen und erwünscht. (cli)
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Da fällt mir mal wieder nichts mehr ein.
Man darf ja unterschiedlicher Meinung sein und darüber streiten.
Ich mag es absolut nicht, wenn man Meinungen als angebliche Wahrheiten verbreitet !
Die Naturschutzverwaltung des Landes Rheinland-Pfalz betreibt eine Internetseite. Es geht um den nicht existenten Purpurreiher.
Hier ein Auszug:
Vorkommen in Vogelschutzgebieten:
6116-402 – Schilfgebiete zwischen Gimbsheim und Oppenheim inklusive Fischsee
6216-401 – Eich-Gimbsheimer Altrhein
6416-401 – Bobenheimer und Roxheimer Altrhein mit Silbersee
6716-401 – NSG Mechtersheimer Tongruben
6716-402 – Berghausener und Lingenfelder Altrhein mit Insel Flotzgrün
6716-403 – Rußheimer Altrhein
6815-401 – Neupotzer Altrhein
6816-404 – Sondernheimer Tongruben
6915-402 – Wörther Altrhein und Wörther Rheinhafen
7015-405 – Neuburger Altrheine
Gefährdungen:
Am Brutplatz große Empfindlichkeit gegenüber Störungen;
,Zerstörung/Verlust von Schilfgebieten;
Jetzt frage ich mich schon, wer jetzt eigentlich recht hat ? Ein Organisator mit Megaphon oder die Naturschutzbehörden der Landesregierung.
Da stehen 400 Menschen am SBK Parkplatz und demonstrieren dafür, dass die letzten Naherholungszonen für ihre Luxusrheinbrücke zubetoniert werden, und es wird behauptet, dass es am Rheinhafen keine Purpurreiher gibt.
Da ich mich in diesem Gebiet sehr oft aufhalte, kann ich bestätigen, dass ich dort schon mehr Purpurreiher gesehen habe, als Organisatoren des Aktionsbündnisses.
Da viele der im Bereich Wörth wohnenden Arbeitnehmer jeden Werktag reichlich Zeit in Straßenbahnen stehend oder im Stau stehend vergeuden müssen, nur um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und das Bruttosozialprodukt zu erwirtschaften, haben die leider nicht die Möglichkeit, in Ruhe Purpurreiher zu beobachten.
Deshalb kämpfen sie dafür, die unnötigen Standzeiten zu verringern, damit ihnen auch ein wenig Zeit bleibt, den Purpurreiher in seinem neuen Siedlungsgbiet zu beobachten.
Man sollte den Purpurreiher nicht blöder machen als er ist – auch er wird Ausweichmöglichkeiten finden.
Möglicherweise wird er sich was ganz anderes suchen, als das, was ihm zugewiesen wird.
Dank Klimawandel erschließen sich ihm gerade neue Brutgebiete in Norddeutschland und um die Ostsee herum.
Wenn man dort wohnt ,wo man Bruttosozialprodukt erwirtschaftet, hat man anstatt im Stau zu stehen die Zeit Purpurreiher zu beobachten. Das ist richtig.
Und genauso wie dem Purpurreiher könnte man jetzt auch einigen menschlichen Akteuren Intelligenz unterstellen.
Nicht nur Purpurreiher können Ausweichmöglichkeiten finden.
Lieber Danny G.,
Sie also schon wieder. Der Demo-Organsiator hatte ein Mikrofon, kein Megaphon. Sieht man sogar auf dem Bild.
Sie waren aber gar nicht vor Ort.
Die Aussage zum Purpurreiher ist hier verkürzt wiedergegeben.
Der Purpurreiher ist in dieser Gegend nicht heimisch. Es gab eben nicht früher ganz viele dieser Vögel und der Mensch hat ihn hier fast ausgerottet. Es gibt wohl ein bis 2 Paare – und nichts anderes habe ich gesagt, aber dieser Vogel ist gem. einschlägiger Fachliteratur ein Koloniebrüter. Und 10-15 Brutpaare gibt es hier nicht. Die zehntausenden von Pendlern sind aber Fakt.
Dass das über ein Landesamt oder ein Ministerium irgendwo auf einer Liste im Internet auftaucht, kann ich nachvollziehen. Auch die Gutachten im Verfahren zur 2. Brücke weisen ja Tierarten auf und andere Feststellungen. Haben Sie mal nachgeschaut, wer diese Gutachten schreibt?
Wissen Sie, dass die selben Personen dann am Anti-Rheinbrücken-Aktionstag als Brückengegner im Einsatz sind? Was wäre das für ein Skandal, wenn sich Gutachter, die eine Verkehrsüberlastung der Brücke attestieren, sich bei den Befürwortern stark machen würden?
Der Purpurreiher wird mutmaßlich dem Klimawandel folgend bei uns stärker heimisch.
Und der Purpurreiher wurde deswegen ausgewählt, weil er nun mal 5 zusätzliche Jahre bringt. Punkt.
Es geht auch nicht um eine „Luxusrheinbrücke“, sondern um eine Rheinquerungsmöglichkeit, die im übrigen linksrheinisch zwischen dem größten Landeshafen in RLP und dem größten LKW-Werk der Welt (teilweise aufgeständert darüber) und auf der anderen Seite zwischen der größten deutschen Raffinierie und einer Papierfabrik angebunden wird.
Naturschutzgebiete gibt es südlich und nördlich auf jeweils 25 km.