Der Profifußball hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Geld spielt eine viel größere Rolle als noch zu Beginn des Jahrtausends. Damals gewann der 1.FC Kaiserslautern als Aufsteiger überraschend die Meisterschaft.
Im kommerzialisierten Fußball ist es aktuell undenkbar, dass ein Aufsteiger um die Meisterschaft mitspielt. Zu groß sind die finanziellen Unterschiede. Traditionsreiche Vereine wie Lautern spielen im Milliardengeschäft Fußball keine entscheidende Rolle mehr. Das zeigt ein Blick auf traditionsreiche Clubs, die mittlerweile in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind. Das Schicksal droht in der Pfalz.
Wohin mit den Roten Teufeln?
Mitte Juni verkündet der Geschäftsführer des 1. FC Kaiserslautern die Zahlungsunfähigkeit des größten Vereins in der Pfalz. Auf den Tag genau vor 29 Jahren sicherte sich der traditionsreiche Verein im Südwesten der Republik das letzte Mal die Deutsche Meisterschaft.
Viel ist seitdem passiert und nicht wenige Fans fragen sich, wie es mit den Roten Teufeln weitergeht. Mit der angemeldeten Insolvenz hat die Talfahrt des ehemaligen Meisters und Pokalsiegers ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Der Wert des Vereins hat sich drastischer reduziert als der Wert der Fußballer. Die Tabelle von Betway offenbart den Wertverlust der erfolgreichen Fußballer.
Tiefer als in die Zahlungsunfähigkeit kann der 1. FC Kaiserslautern eigentlich nicht sinken. Doch ein Blick auf das Schicksal anderer Traditionsvereine offenbart, wie tief ehemalige Spitzenvereine sinken können.
Keine Bedeutung im Fußball
Fans der Roten Teufel müssen den Blick nicht in die Ferne richten um andere Vereine zu entdecken, die einst in der Bundesliga spielten und heute in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sind. Im Saarland sind gleich zwei Vereine beheimatet.
Borussia Neunkirchen war in den 60er Jahren ein festes Mitglied der Bundesliga. Mittlerweile spielt der Verein nur noch in der fünftklassigen Oberliga. Der FC Saarbrücken war ebenfalls in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten. In der Saison 2019/2020 schaffte es der Verein immerhin, in die 3. Liga aufzusteigen.
Welche Folgen sportlicher und finanzieller Misserfolg haben, offenbart sich am Beispiel von Alemannia Aachen. Sie sind ein warnendes Beispiel dafür, wohin auch der Weg des 1. FC Kaiserslautern führen kann.
Einst als überraschender Aufsteiger in die Bundesliga gefeiert, spielt Aachen mittlerweile in der 4. Liga. Zum sportlichen Abstieg führten die miserablen finanziellen Rahmenbedingungen. Ein zu großes und teures Stadion und ausbleibender sportlicher Erfolg passen nicht zusammen. Parallelen, die auch bei den Roten Teufeln in der Pfalz erkennbar sind.
Beispiele jüngerer Vergangenheit
Mit Tradition können sich Vereine in der heutigen Zeit ein paar treue Fans sichern, jedoch keinen Erfolg. Das musste zuletzt auch der TSV 1860 München erleben. Sportlich und wirtschaftlich lief es schlecht, der Verein stürzte bis in die Regionalliga ab. Inzwischen ist das Team wieder drittklassig. Dort spielen die Bayern aber nicht in der Allianz Arena gegen den FC Bayern, sondern gegen die Zweitvertretung des Rekordmeisters in einem kleinen Stadion.
In der Ewigen Tabelle der Bundesliga stehen die Kickers Offenbach noch weit oben. Schwer vorstellbar, dass sie irgendwann wieder so weit oben spielen. Der hessische Traditionsverein spielt seit Jahren nur in der Regionalliga Südwest, dort auch wenig erfolgreich. Ein Schicksal, das schon bald auch dem 1. FC Kaiserslautern droht.
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