Mittwoch, 25. September 2024

Wetter- und Hochwasserwarnungen: Wie Vorhersagen richtig interpretieren?

14. Februar 2022 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Regional, Südwestpfalz und Westpfalz

Fortbildung zum Thema Wetter- und Hochwasserwarnungen.
Foto: KV SÜW

SÜW/Südwestpfalz/Westpfalz – Wetter- und Hochwasserwarnungen nehmen im Katastrophenschutz eine zunehmend hohe Bedeutung ein.

Deshalb hatte der Brand- und Katastrophenschutz der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) eine Fortbildung für alle Führungskräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz organisiert.

Der Leitstellenbereich umfasst Landau, Germersheim, Südwestpfalz, Südliche Weinstraße, Pirmasens und Zweibrücken. Über 30 Führungskräfte nahmen daran teil. Wegen Corona fand die Schulung online statt.

Die Schulung hat sich befasst mit Hochwasservorhersage und Warnungen für kleine Einzugsgebiete, Hochwassergefahrenkarten und Starkregenhinweiskarten. Es gab auch eine Diskussion und konkrete Beispiele für die Südpfalz.

„Die Flutkatastrophe letztes Jahr im Juli sowie auch die ersten Zwischenergebnisse des Untersuchungsausschusses im Landtag haben gezeigt, dass die Thematik Wetter- und Hochwasserwarnungen eine zunehmend hohe Bedeutung auch im Katastrophenschutz hat,“ erläutert Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Jens Thiele.

Vorhersagen richtig verstehen

Die Schwierigkeit bestehe darin, dass letztendlich alle Warnungen auf den Daten von über 20 Wettervorhersagen basieren, die alle mit gleicher Wahrscheinlichkeit eintreten könnten, jedoch nicht immer zwangsläufig auch so eintreten wie prognostiziert. „Daher ist es wichtig zu wissen, auf welchen Grundlagen Warnungen erstellt werden und wie diese zu interpretieren sind“, so Thiele.

Neben der Hochwasserfrühwarnung mit dem Schwerpunkt Gewässer mit Einzugsgebieten, die kleiner als 500 Quadratkilometer sind, wurden von den drei Dozenten des LfU auch Karten- und Informationsquellen zur Prävention vorgestellt. Solche Hochwassergefahrenkarten geben Auskunft darüber, welche Gebiete bei Hochwässern überschwemmt werden und wo Schutzanlagen wie beispielsweise Deiche verlaufen.

Starkregenhinweiskarten geben Hinweise, welche Ortsgemeinden von punktuellen Starkregenereignissen grundsätzlich gefährdet sind und wo sie bevorzugt zu Hochwasser oder Überschwemmungen führen. Auch sie sind ein wichtiges Mittel zur Prävention, da anhand dieser Karten zum Beispiel der Einsatz und Verbau von Sandsäcken, aber auch Evakuierungsbereiche festgelegt werden können.

„Wir hoffen, dass die Wetter- und Gewässerkunde zukünftig auch verstärkt in die Ausbildung in den Führungslehrgängen an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzakademie in Koblenz einfließt“, fasst Thiele sein Fazit des Abends zusammen.

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