Berlin – Die Bundesregierung steht bei ihrer zentralen Beschaffung von Schutzmasken für die Bewältigung der Corona-Pandemie vor logistischen Problemen.
Bislang haben lediglich 600 Millionen der unter der Regie des Bundesgesundheitsministeriums weltweit eingekauften gut zwei Milliarden Schutzmasken Deutschland erreicht, teilte das Ministerium der „Welt“ auf Anfrage mit.
Das Ministerium erklärte, auch von diesen 600 Millionen bislang nach Deutschland transportierten Masken sei wiederum ein Teil noch nicht an die Empfänger – die Bundesländer sowie Kassenärztliche und Kassenzahnärztliche Vereinigungen – ausgeliefert worden. „Ein größerer Teil“ befinde sich noch in der Qualitätsprüfung in Depots des Bundes. Rund 1,5 Milliarden Masken müssten bis zum Herbst noch, überwiegend aus China, angeliefert werden.
Obwohl bereits in einer Risikoanalyse von 2012 auf die Bedeutung von Schutzmaterial hingewiesen worden war, hielten die Bundesministerien zum Sti chtag 31. Dezember 2019 lediglich rund 150.000 Masken mit dem FFP-Qualitätsstandard und 1,9 Millionen einfache OP-Masken bereit.
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, über die die „Welt“ berichtet. Zwar nutzte die Bundesregierung diese Vorräte, um den Anfangsbedarf in der Krise zu decken.
Doch angesichts des von der Regierung mittlerweile geschätzten jährlichen Bedarfs – fünf Milliarden Masken allein im Gesundheitssektor – reichen die Vorräte im Pandemie-Fall in keiner Weise. „Die Antworten offenbaren ein Desaster bei der Versorgung mit Schutzausrüstungen“, kritisierte FDP-Gesundheitsexperte Wieland Schinnenburg. „Es waren gerade mal 0,04 Prozent des Jahresbedarfs an Masken vorrätig.“ (dts Nachrichtenagentur)
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