Samstag, 12. Oktober 2024

Weinlese in der Südpfalz beendet: Hochwertiger Jahrgang bei „Deutsches Weintor“ erwartet

11. Oktober 2024 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional

V.li.: Torsten Blank, Frank Jentzer, Dietmar Seefeldt, Martin Hafner und Thorsten Schmidt (von links) beim traditionellen Weinlesegespräch.
Foto: KV SÜW

Südpfalz – Die diesjährige Weinlese in der Südpfalz ist abgeschlossen. Am vergangenen Samstag holten die letzten Winzer der Winzergenossenschaft „Deutsches Weintor“, darunter die „Niederkirchener Weinmacher“ und das „Weinkontor Edenkoben“, die letzten reifen Trauben aus den Weinbergen.

Einige Betriebe hatten die Ernte sogar schon früher beendet. „Früher begann die Weinlese erst zu dieser Zeit“, erklärt Frank Jentzer, der geschäftsführende Vorstand und seit Kurzem Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft. Er verweist auf die Auswirkungen des Klimawandels, die die Arbeit der Winzer zunehmend verändern.

Beste Voraussetzungen für einen guten Jahrgang

Trotz der Herausforderungen können die Winzer auf eine gute Ernte zurückblicken. Zwar sei die Traubenmenge im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer ausgefallen, doch die Qualität überzeugt. „Wir haben gesunde Trauben geerntet, die Wasserversorgung zu Beginn des Jahres war ideal und die letzten Wochen waren überwiegend trocken.

Es gab ausreichend Sonnenstunden – beste Voraussetzungen für einen hervorragenden Jahrgang“, resümiert Jentzer. Auch Kellermeister Martin Hafner ist optimistisch: „Der neue Jahrgang wird frisch, fruchtig und jung.“

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Thorsten Schmidt, betont, dass es keine frühen Sorten mehr gebe – sobald die Trauben reif seien, würden sie direkt gelesen und weiterverarbeitet.

PIWI-Weine und alkoholfreie Alternativen im Trend

Um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, setzt die Genossenschaft auf Innovationen. Neben modernen Produktionsmethoden und einer durchdachten Vermarktungsstrategie gewinnen pilzresistente Rebsorten, sogenannte PIWI-Weine, an Bedeutung. Zwei dieser Sorten sind bereits im Sortiment der Genossenschaft.

Auch alkoholfreie Alternativen erleben einen Boom: „Wir bieten drei alkoholfreie Seccos und einen alkoholfreien Riesling an. Die Nachfrage hat sich im Vergleich zu 2023 deutlich gesteigert, vor allem bei den Seccos“, berichtet Jentzer.

In puncto Technik hat sich die Winzergenossenschaft ebenfalls weiterentwickelt: Eine neue Kelteranlage wurde in Betrieb genommen, für die ein siebenstelliger Betrag investiert wurde. Diese zeichnet sich durch einen geringeren Energiebedarf und eine schonendere Pressung aus, was der Qualität des Weins zugutekommt.

Bedeutung der Weinkultur für die Region

Landrat Dietmar Seefeldt und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land, Torsten Blank, informierten sich beim traditionellen Weinlesegespräch über die diesjährige Ernte und die Zukunftsaussichten der Genossenschaft. Beide lobten die Rolle der „Deutsches Weintor“-Winzer für die Erhaltung der traditionsreichen Weinkultur in der Region. Das Prädikat „Deutsches Weintor“ sei ein wichtiger Faktor für die regionale Wirtschaft, Kultur und den Tourismus, betonte Blank.

Abschließend gratulierten Seefeldt und Blank Frank Jentzer zu seinem neuen Posten als Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft. Jentzer hatte das Amt nach dem Ausscheiden seines Vorgängers Thomas Weiter übernommen, der 21 Jahre lang an der Spitze stand.

Die Ämter des Vorstandsvorsitzenden und des geschäftsführenden Vorsitzenden wurden im Zuge dieser Nachfolge enger verzahnt. Landrat und Bürgermeister würdigten Weiters langjährige Verdienste und übermittelten ihm ihre besten Wünsche für die Zukunft.

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