Berlin – Das Verteidigungsministerium will bei der Ausstattung der Bundeswehr schneller vorankommen.
„Wir denken darüber nach, dass wir wieder eine dezentrale Beschaffung in ausgewählten Bereichen ermöglichen“, sagte Verteidigungsstaatssekretär Thomas Silberhorn der RTL/n-tv-Redaktion.
Am Dienstag hatte der Wehrbeauftragte des Bundestages den Wehrbericht vorgelegt. Dieser kritisierte unter anderem, dass es weiterhin zu lange dauere, entsprechendes Material für Soldaten zu beschaffen. „Wir hatten in den letzten Jahren eine starke Zentralisierung, die auch notwendig war, damit man steuern kann, damit man Transparenz hat, damit man die gesamte Marktmacht der Bundeswehr auf die Waagschale legen kann“, sagte Silberhorn dazu im RTL/n-tv-„Frühstart“.
Nun wolle man aber in „einigen ausgewählten Bereichen auch ein Schnellboot einsetzen, um vorwärts zu kommen“. Das betreffe insbesondere die Digitalisierung, die „Priorität“ habe, sowie die persönliche Ausstattung der Soldaten.
Silberhorn nannte als Beispiel für eine schnellere Beschaffung von Material den Bereich der Bundeswehrkliniken. „Wir denken darüber nach, ob man nicht die Beschaffung von handelsüblichem medizinischem Material in einem Klinikverbund einfacher und schneller organisieren kann, als wir das bisher machen.“
Man müsse jetzt dafür sorgen, dass die „Trendwenden bei der Truppe ankommen“, so der Staatssekretär. „Die Soldaten müssen spüren, dass der Haushaltsaufwuchs, den wir jetzt seit vielen Jahren haben, auch bei ihnen zu Ergebnissen führt.“ (dts Nachrichtenagentur)
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