Rheinzabern – Vor vollem Hause bei der vhs-Rheinzabern berichtete Archäologe Dr. Fridolin Reutti über die Grabungsarbeiten auf der Burgruine Lemberg bei Pirmasens.
Mehrere Jahrhunderte lang war die Burg Sitz des Amtes Lemberg der Grafen von Zweibrücken-Bitsch und bis zur Gründung der landgräflich hessisch-darmstädtischen Residenz Pirmasens im Jahre 1763 der bedeutendste Ort in der Umgebung.
Seit Schleifung Lembergs durch General Montclar im Jahre 1689 wurde die Burg als Steinbruch für die Umgegend genutzt und fristete ein Schattendasein, so dass es höchste Zeit für Sicherungsmaßnahmen war, ehe dort in den 90-er Jahren archäologische Grabungen des GDKE Archäologie Speyer viele neue Erkenntnisse brachten.
In der Kubatur eines einstigen Palasts wurde schließlich ein Burgeninformationszentrum errichtet, das die Burgenwelt der Region bis hinüber ins lothringische Bitsch in historische Zusammenhänge stellt.
Anhand des abstrakten Grabungsplans führte Referent Fridolin Reutti seine Zuhörer durch die Burg und verglich anhand von Fotos die Zustände vor und nach den Ausgrabungen.
Mächtige Schuttmassen mussten entfernt werden, wodurch bis dato unbekannte Aufschlüsse über die Burgtore und Mauern, über eine Kapelle mit Gräbern, über das System der Zisternen bis hin zur Hauptzisterne und ihrem Zugangsstollen zur Einleitung des Hangwassers zu Tage traten.
Viele bisherige Vorstellung mussten korrigiert werden, nicht zuletzt beruhte die bekannte Aufbaustudie von Arndt Hartung auf lückenhaften Annahmen. Dr. Reutti zeigte etliche Kleinfunde, die vielfältige Einblicke in das Burgenleben ermöglichten.
Lemberg ist ein Besuch wert. Wer mehr wissen will, dem sei die Internetseite des Burgenzentrums Lemberg empfohlen: www.burg-lemberg.de. (gb)
Diesen Artikel drucken