SÜW/Landau. Die Landtagswahl 2021 wirft ihre Schatten voraus: Gestern Abend (9. Juli) wurden bei der Wahlkreisvertreterversammlung der CDU der Landtagskandidat der CDU für den Wahlkreis 50 und dessen Stellvertreter (B-Kandidat) gewählt.
Der jetzige Landtagsabgeordnete Peter Lerch, Nachrücker von Christine Schneider, die vor einem Jahr ins Europa-Parlament gewechselt ist, wollte es wieder wissen. Er wurde von den Delegierten im Edesheimer Gemeindehaus mit 71 Ja-Stimmen von 75 gültigen Stimmen zum A-Kandidaten gewählt.
Für den Platz des Stellvertreters waren Melanie Stachel und Juliana Kopf ins Rennen gegangen. Für Viele nicht überraschend, setzte sich die forsche Juliana Kopf gegen die gut vorbereitete Melanie Stachel durch.
Doch von Anfang an: Europaabgeordnete Christine Schneider, die auch Versammlungsleiterin war, sprach bei ihrer Begrüßung von den vielfachen Herausforderungen, denen man sich auch im Europaparlament durch die Corona-Pandemie gegenüber sieht.
Auch in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit habe es „Wunden“ gegeben. Das dürfe sich nicht wiederholen – man müsse sich besser koordinieren.
Sie selbst habe den Schritt nie bereut ins Europäische Parlament gegangen zu sein. „Mein Nachfolger Peter Lerch leistet einen unglaublich guten Job. Er nimmt Probleme der Menschen auf und ist sehr, sehr fleißig“, lobte sie. „Wir müssen den Wahlkreis direkt gewinnen, aber das wirst du schaffen“, wandte sie sich an Lerch.
Peter Lerch habe sich in diesem Jahr sehr gut eingearbeitet“ unterstrich auch Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Gebhart in seinem Grußwort die Qualitäten Lerchs.
„Es hat einen reibungslosen Wechsel gegeben, was auch nicht selbstverständlich ist“, so Gebhart. Lerch sei sehr aktiv im Wahlkreis.
Und zur aktuellen Corona-Krise: Obwohl man bei den Neuinfektionen auf einem niedrigen Niveau stehe, sei Corona „noch nicht weg“.
Hirsch, Seefeldt und Brechtel hätten in der Südpfalz schnelle und gute Entscheidungen diesbezüglich getroffen und einen guten Job gemacht. Trotzdem werde man noch die nächsten Wochen und Monate damit leben müssen. Der Wahlkampf werde in anderer Weise stattfinden müssen.
Man habe die schwierigen Wochen in Corona-Zeiten gut gemeistert, fand auch der Landauer OB Thomas Hirsch. Die gute Entwicklung in der Südpfalz müsse gesichert werden.
„Wir sind unzufrieden, wie es im Land bestellt ist“. Hirsch nannte Unifusion, Kommunalreform, Kitaversorgung als einige dieser Punkte. „Wir brauchen eine andere Regierung und starke Stimmen wie Peter Lerch und Thomas Gebhart, die sich für unsere Belange einsetzen“, so Hirsch.
„Ich könnte ganze Romane über Probleme der Landespolitik schreiben“, sagte Peter Lerch in seinem Bericht. Defizite in Mainz: Städteverschuldung, wirtschaftliche Entwicklung, Unterbesetzung Polizei, Schulpolitik und KITA-Gesetz – seit 29 Jahren sei die SPD an der Regierung. Sie sei saft-kraft-und ideenlos, ärgerte sich Lerch. „Unser Ziel ist es, die stärkste Fraktion zu werden“, so Lerch. Lerch, der in etlichen Ausschüssen ist, mache es Spaß unter Bürgern zu sein. Als Direktkandidat wolle er vollen Einsatz bringen, neue Medien einsetzen und für die Bürger „sichtbar“ sein. „Dafür werde ich kämpfen“.
Melanie Stachel aus Kirrweiler, von VG-Bürgermeisterin Gabriele Flach für die Gemeindeverbände Edenkoben und Maikammer vorgeschlagen, stellte sich als erste B-Kandidatin vor. Sie hatte eine sehr gute, ausgefeilte Rede im Gepäck, beleuchtete alle, ihr besonders wichtigen Themen wie Digitales, Schulausstattung, interkommunale Zusammenarbeit und Weinwirtschaft.
Die 41-Jährige war auch in diversen politischen Gremien tätig und „brenne für die Sache“, wie Flach betonte.
Mit vier Stimmen Unterschied wurde dann doch ihre 25-jährige Mitbewerberin Juliana Kopf gewählt. Juliana Kopf war im Landesgartenschaujahr Landauer Weinprinzessin. Die Mörzheimerin will jetzt nach erfolgtem Studium „durchstarten und einen nachhaltigen Fußabdruck“ abgeben.
Bidhaft gesehen, wolle sie sich „mit Peter im Tandem“ „stark für Veränderungen einsetzen“. Diese frische, etwas draufgängerische Art schien die Delegierten für sie eingenommen zu haben.
Christine Schneider: „Wir können stolz auf unsere qualifizierten jungen Frauen sein!“
Im Folgenden wurde außerdem noch für die Landesliste Oliver Blanz aus Landau nominiert. (desa)
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