Bei den nächsten Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz sollen die Bürger auch die Möglichkeit haben, zu Hause zu wählen. Dies schlägt die CDU-Landtagsabgeordnete Christine Schneider als Beitrag zu mehr Bürgerbeteiligung und als Mittel gegen die anhaltende Wahlmüdigkeit vor.
„Wir debattieren in der Enquete-Kommission „Bürgerbeteiligung“ das Wahlrecht ab 16 und Wahlmöglichkeiten für Nicht-EU-Ausländer. Ein wirklich konkreter Schritt zu einer höheren Wahlbeteiligung und zu einer Erleichterung wäre jedoch, das Wählen zu Hause nach dem Vorbild Baden-Württembergs zuzulassen. Unsere Forderung ist ein echter „Lackmus-Test“ für die Regierungsfraktionen aus SPD und Grüne, die ansonsten die Bürgerbeteiligung als ihre Erfindung auf die Fahnen geschrieben haben.“
Christine Schneider verwies darauf, dass die Wähler, die hunderte von Stimmen vergeben sollten, Ortsvorsteher, Gemeinde- und Stadträte sowie Kreistage wählen und sich noch für die Parteien entscheiden müssten, leicht abgeschreckt würden, überhaupt wählen zu gehen. Kein Wahlverfahren im politischen System der Bundesrepublik Deutschland sei für den abstimmenden Bürger, beispielsweise durch das Kumulieren und Panaschieren, so kompliziert wie das Kommunalwahlrecht. Zum Teil lange Warteschlangen vor den Wahllokalen täten ihr Übriges. Neben der Wahlenthaltung nähme auch der Anteil der Briefwähler massiv zu. Briefwahlen von über 30 Prozent bei den vergangenen drei Kommunalwahlen seien deshalb keine Seltenheit.
Deshalb solle den Wähler wie in Baden-Württemberg durch die jeweilige Stadt oder Gemeinde etwa eine Woche vor der Wahl ihre Stimmzettel und ein Merkblatt mit Hinweisen zur Stimmabgabe übersandt werden. So könnten sich die Bürgern in Ruhe auf den Urnengang vorbereiten und dann den Wahlzettel abgeben. Natürlich bleibe es den Wählern unbenommen, auch erst im Wahllokal abzustimmen. (red)
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