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Wahlen in der Verbandsgemeinde Herxheim: Franz-Ludwig Trauth – Hedwig Braun: Die Schwerpunkte der Kandidaten

23. April 2015 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional

Kandidaten für die Verbandsgemeinde Herxheim: Franz-Ludwig Trauth, amtierender Bürgermeister, will weitermachen, Hedwig Braun will übernehmen.

SÜW – Auch in der Verbandsgemeinde Herxheim stehen am 26. April Bürgermeisterwahlen an.

Es treten an der amtierende Bürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU), und Hedwig Braun,Dipl-Finanzwirtin (parteilos).

Pfalz-Express hat beiden Kandidaten dieselben sechs Fragen gestellt. Sie sollen einen kleinen Überblick über die politischen Absichten der jeweiligen Bewerber geben.

Franz-Ludwig Trauth

Was bewegt Sie zur erneuten Kandidatur?

In den letzten acht Jahren konnte ich in den der Verbandsgemeinde übertragenen Aufgabenbreichen gute Fortschritte erzielen. Gemeinsam mit den Ortsgemeinden ist es gelungen, für die Bürgerinnen und Bürger die Wohn- Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern. Zuwächse bei der Einwohnerzahl bestätigen, dass sich die Menschen wohl fühlen und die vielfältige Infrastruktur zu schätzen wissen.

In vielen Gesprächen mit Außenstehenden wird mir bescheinigt, dass die Verbandsgemeinde eine gute Entwicklung genommen hat und im Landkreis Südliche Weinstraße und darüber hinaus eine Führungsrolle übernimmt. Es macht Freude, zu den Zukunftsaufgaben Ideen zu entwickeln und Lösungsvorschläge zu unterbreiten, die in den Gremien bisher zu fast 100 % zu einstimmigen Beschlüssen geführt haben.

Es stehen weiter wichtige Aufgaben, auch für die Ortsgemeinden an, was mich motiviert, diese mit Fachkenntnis, engagiert und zielstrebig zu lösen.

Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Gemeinde mit maximal zwei Sätzen.

Einem „Fremden“ die Verbandsgemeinde mit zwei Sätzen zu beschreiben ist unmöglich, denn die Facetten sind vielfältig. Die Verbandsgemeinde Herxheim mit dem Mittelzentrum Herxheim verfügt über eine hervorragende Infrastruktur, hat ihre Stärken im gesundheitlichen, sozialen und kulturellen Bereich, bietet gute Wohn- Arbeits- und Lebensbedingungen und liegt Mitten in der Schnittstelle zur Metropolregion Rhein-Neckar und der Technologieregion Karlsruhe.

Wenn ich Bürgermeister bleibe, werde ich als erstes…?

Mich bei den Wählerinnen und Wählern dafür bedanken, dass Sie mir für die Lösung der künftigen Aufgaben ihr Vertrauen geschenkt haben.

Die nächsten drei Projekte sind…?

Mit dem Haushalt der Verbandsgemeinde Herxheim für das Jahr 2015 ist der Rahmen bereits vorgegeben. Demnach wird die IT-Ausstattung der Verwaltung erneuter, mit dem Nebeneffekt, dass auch die Grundschulen bessere EDV-Ausstattungen für den Unterricht erhalten. Weiterhin werden plangemäß die Beschaffungen für die Feuerwehren durchgeführt und die energetische Verbesserung des Rathauses in Angriff genommen um einen lokalen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, der Vorbildcharakter haben soll.

Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Verbandsgemeinde finanziell voranbringen?

Die Verbandsgemeinde Herxheim hat sich in den letzten Jahren finanziell sehr gut entwickelt. Da die Verbandsgemeinde keine eigenen Einnahmen hat, muss sie ihre Ausgaben aus der Verbandsgemeindeumlage finanzieren, die die Ortsgemeinden aufbringen müssen.

Die Bemessungsgrundlage dafür sind die Steuereinnahmen der Ortgemeinden. Aufgrund einer hervorragenden Entwicklung war es möglich, die Umlage für das Jahr 2015 auf 23 Prozentpunkte zu senken, ein Umlagesatz der im Landkreis und landesweit bei den Niedrigsten Sätzen liegt. Möglich ist dies durch die gute wirtschaftliche Situation einerseits und die nachhaltige Ansiedlungspolitik für Gewerbebetriebe und Standortsicherungsmaßnahmen andererseits, die von uns immer positiv begleitet werden.

Der Schuldenstand konnte in den letzen Jahren auf 1,44 Mio. € halbiert werden. Ziel ist es, gemeinsam mit den Ortsgemeinden die Steuereinnahmen weiter positiv zu gestalten, hierzu zählen auch die Einkommensteueranteil der Einwohnerinnen und Einwohner, die in den Gemeinden wohnen. Mit der geringen Verbandsgemeindeumlage eröffnen sich Spielräume für die Ortsgemeinden für ihre Eigenentwicklung. Die geringe Verschuldung belastet die nachfolgenden Generationen nicht unangemessen. Dieser Weg soll weiter beschritten werden.

Worin liegt Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?

Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung in der Verwaltung und im kommunalpolitischen Bereich durchdringe ich komplizierte Sachverhalte schnell, bringe die Probleme auf den Punkt und kann konsensfähige Lösungen pragmatisch entwickeln und positive Beschlüsse der Gremien herbeiführen.

Gefundene Lösungen umzusetzen ist unter Umständen verwaltungstechnisch und im Abstimmungsverfahren mit Partnern und Behörden langwierig, weshalb ich mir meine Ungeduld durchaus als Schwäche anrechnen muss.

Hedwig Braun

Warum möchten Sie Bürgermeisterin werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Ich habe inzwischen die Reife und Erfahrung dieses Amt tatsächlich auch ausfüllen zu können. Ich verfolge schon länger die Lokalpolitik und war bereits vor Jahren aktiv, musste dann aber aus beruflichen Gründen mein Engagement einstellen. Jetzt ist die Zeit reif, um auch in der Verbandsgemeinde politische Veränderungen herbeizuführen.

Ich beobachte seit geraumer Zeit, dass sich die Verbandsgemeinde an vielen Stellen sehr langsam bewegt. Stillstand bedeutet für mich Rückschritt. Es ist also höchste Zeit, die wichtigen Themen der einzelnen Gemeinden wieder ernst zu nehmen und anzupacken. Dafür stehe ich ein – mit Leidenschaft und Engagement.

Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Gemeinde mit maximal zwei Sätzen.

Die Verbandsgemeinde Herxheim mit ihren vier Ortsgemeinden liegt in einer klimatisch bevorzugten Region zwischen Pfälzer Wald und Rheinebene, lebt von der Landwirtschaft, dem Tourismus sowie vielen kleinen oder mittelständischen Unternehmen und hat insbesondere im Gesundheitswesen ein vielfältiges Angebot vorzuweisen.

Die Lebensqualität ist aufgrund eines umfassenden kulturellen und sportlichen Angebots, zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und einem hohen Erholungsfaktor recht hoch.

Wenn ich Bürgermeisterin bin, werde ich als erstes…?

… eine Bürgersprechstunde einrichten und prüfen, inwieweit sich auch neue Medien hierfür nutzen lassen, da mir ein enger Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern der Verbandsgemeinde extrem wichtig ist und ich auch eine gute Erreichbarkeit für Berufstätige gewährleisten möchte. Denn wer kennt das nicht, man hätte Zeit etwas zu erledigen, findet aber keinen Ansprechpartner mehr.

Die nächsten drei Projekte sind…?

Projekte, die mir sehr am Herzen liegen sind eine Verbesserung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs, eine Stärkung der Wirtschaft und des Gewerbes sowie Angebote für ein seniorengerechtes Wohnen innerhalb der einzelnen Gemeinden.

Lassen Sie mich diese Themen kurz ausführen. Beim ÖPNV gilt es, alle Möglichkeiten zu prüfen und auszuschöpfen, um eine bessere und bedarfsgerechte Anbindung zwischen Insheim, Rohrbach und Rülzheim zu erreichen. Was die Stärkung der Wirtschaft betrifft, brauchen wir nur einmal nach Rülzheim zu blicken. Es gilt, auch Herxheim attraktiv für Unternehmen zu machen und diese Gewerbegebiete ansprechen in das vorhandene Umfeld zu integrieren.

Beim seniorengerechten Wohnen denke ich an die Errichtung von Mehrgenerationenhäuser oder Wohngemeinschaften für ältere Menschen sowie eine garantierte Grundversorgung vor Ort, dort, wo die Menschen leben. Ich weiß, das geht nicht alles von heute auf morgen und vielleicht lässt sich nicht alles umsetzen, doch zur Zeit sehe ich keine Visionen, wie sich die Verbandsgemeinde für die kommenden Jahre aufstellen möchte. Mit solchen Visionen und Vorstellungen kann ich dienen.

Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Verbandsgemeinde finanziell voranbringen?

Die Verbandsgemeinde steht auf soliden finanziellen Füßen, das gilt es zu erhalten und weiter auszubauen. Allerdings müssen die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung in den einzelnen Gemeinden neu gestellt werden. Wir müssen mit den hier ansässigen Unternehmen in einen offenen Austausch treten und prüfen, inwieweit die Verwaltung ihren Beitrag leisten kann, um deren Geschäft zu stärken.

Um neue Unternehmen für  die Verbandsgemeinde Herxheim zu begeistern ist es wichtig, die Attraktivität der Standorte auf den Prüfstand zu stellen und da schnell und engagiert nachzubessern, wo Argumente gegen uns sprechen. Nur zufriedene Unternehmen, die dem Standort ’Verbandsgemeinde Herxheim’ treu bleiben, hier investieren oder sich sogar neu ansiedeln, sorgen am Ende auch für das finanzielle Polster, das wir als Gemeinde benötigen um den Kern unserer Selbstverwaltung vergrößern zu können.

Worin liegt Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?

Eine Schwäche von mir ist sicherlich Ungeduld. Mir geht vieles nicht schnell genug. Am liebsten würde ich wichtige Dinge, die anstehen sofort anpacken und die Änderungen direkt in die Tat umsetzen. Das geht natürlich nicht immer und hier muss ich sicherlich noch an mir arbeiten. Gerade in so einem komplexen und großen System wie einer Verwaltung.

Auf der anderen Seite kann ich hartnäckig sein, wenn ich von einer Sache überzeugt bin. Ich schaffe es oft die Ziele, die ich mir einmal gesteckt habe, mit Leidenschaft und Engagement zu erreichen.

 

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