Berlin – Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht, spricht sich für eine neue linke Sammlungsbewegung aus. „Natürlich wünsche ich mir eine starke linke Volkspartei“, sagte Wagenknecht dem „Spiegel“.
„Wir müssen das weiterdenken und dafür werben. Es muss ein Funke überspringen.“ Die linke Sammlungsbewegung könne nur funktionieren, wenn prominente Persönlichkeiten mitmachten.
Wagenknecht fordert die SPD zum Mitmachen auf. „Dem Anspruch, sozialer Politik in Deutschland wieder eine Machtoption zu verschaffen, kann sich doch kein verantwortungsvoller Mensch entziehen.“
Im Bundestag gebe es keine Mehrheit für einen höheren Mindestlohn oder eine Vermögensteuer für Superreiche. „Es gibt diese Mehrheiten aber in der Bevölkerung.
Doch solange das allein die Linke vertritt, kann daraus keine Regierungspolitik werden“, so Wagenknecht zum „Spiegel“. „Deshalb wäre es gut, wenn Politiker unterschiedlicher Parteien, die für ein solches Programm stehen, sich zusammenschließen.“
Viele in der SPD seien unzufrieden. Wenn man gemeinsam etwas Neues angehe, sei die Hürde vielleicht geringer, als wenn man sie einfach auffordere, in die Linke zu kommen. Wagenknecht spricht von einer „Krise der Demokratie, weil viele von der Politik gar nichts mehr erwarten“.
Manche kreuzten aus Wut AfD an. Dabei bewertet sie auch die Rolle ihrer eigenen Partei kritisch. „Die Themen Migration und Flüchtlingspolitik haben den Wahlkampf in einer Weise geprägt, wie das nie zuvor der Fall war.
Die Linke hat da nicht nur klug agiert. Wir müssen so sprechen, dass uns auch einfache Leute verstehen.“ (dts Nachrichtenagentur)
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