Jockgrim – Dr. Siegfried Schloß wusste die Teilnehmer mit seinem Vortrag „Vom Nilpferd zum Mammut – zur Naturgeschichte der Jockgrimer Tongruben“ zu fesseln. Der Abend war der zweite in einer Reihe von unterschiedlichsten Geschichtsvorträgen, die die Arbeitsgruppe Geschichte mit Konrad Ochsenreither und Walter Niedermeyr für das Jockgrimer Jubiläumsjahr zusammengestellt hat.
Über 260 Interessierte waren ins Ziegeleimuseum gekommen, um etwas über das Leben in Jockgrim vor hunderttausenden von Jahren zu erfahren. Und das präsentierte Dr. Siegfried Schloß hervorragend aufgebaut in einem spannenden Vortrag.
So erläuterte er beispielsweise, was beim Tonabbau und in Baugruben gefunden wurde, wie durch wissenschaftliche Untersuchungen Pollen aus Torfschichten extrahiert werden und wie aus diesen Ergebnissen der Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten abgelesen werden kann.
Beim Tonabbau gefundene Fossilien geben Aufschluss über das rege Leben in unserer Region: So ist Jockgrim der bislang einzige Ort in Europa, an dem alle vier prähistorischen Elefanten- und Mammutarten und dazu Flusspferde nachgewiesen sind. Es gelang Siegfried Schloß sogar, einige fossile Tierreste aus dem Pleistozän vom Naturkundemuseum Karlsruhe als Dauerleihgabe zu erhalten, die aus den Jockgrimer Tongruben stammen.
Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann und Jörg Scherer, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Ziegeleimuseum, durften die Vitrine mit den Jockgrimer Exponaten enthüllen.
Walter Niedermeyr überreichte dem Referenten anschließend eine Kopie der Urkunde mit der ersten Erwähnung Jockgrims als „oppidum“. Gerfried Sand hatte zur Illustration des Vortrages ein viel bestauntes Kieferteil eines Mammuts dabei, das künftig im Neupotzer „Haus Leben am Strom“ zu sehen sein wird.
Einhellig war das Publikum der Meinung, Neues erfahren und einen gelungenen Abend erlebt zu haben.
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