Bad Bergzabern/Landau – Zwei Betroffene wollen mit der Veröffentlichung ihrer unguten Erfahrungen andere Menschen vor raffinierten Betrügern, die ihr Unwesen auch in der Südpfalz treiben, warnen.
Seit einigen Monaten suchten die Betroffenen nach einer Eigentumswohnung oder einem kleineren Häuschen zum Kauf. Die Kaufinteressenten waren auf diversen üblichen Immobilienseiten unterwegs und kontaktierten bei interessanten Angeboten die Makler über entsprechende Formulare. Das Paar suchte besonders im Bereich „Südlichen Weinstraße“.
Eines Tages bekamen die Beiden eine Mail aus London und gleichzeitig die einer Spanierin. Sie bot in der Nähe von Landau ein Häuschen für einen guten Preis zum Verkauf an. Das Paar schaute das Haus von außen an. Es war keiner da, das Haus schien aber noch bewohnt. „Wir waren begeistert, da das Umfeld und vieles mehr uns sehr ansprach. Wir waren am Kauf unbedingt interessiert.“
Dann entwickelte sich auf englisch ein Mailverkehr. Angeblich war die Familie nach London zurück gekehrt und hatte die Abwicklung einer englischen Maklerfirma übergeben. Es wurden als nächstes die Identitätskarten (Personalausweise) per Mail ausgetauscht.
Dann sollte als Sicherheit eine Summe von fast 4000 Euro überwiesen werden, damit das Häuschen von innen besichtigt werden könne. Nach einigem Hin und Her mit der Spanierin und dem Londoner Makler wurde das Geld überwiesen. Doch dann brach der Kontakt plötzlich ab. „Wir ahnten Schlimmes“, erzählt die kaufwillige Frau.
„Endlich konnte ich im Haus jemanden erreichen und ich klingelte“, berichtet sie. Das jüngere Paar habe berichtet, dass schon sehr viele Leute vorbei gekommen seien und das Haus hätten kaufen wollen.
Sie selber hatten es bei einem deutschen Eigentümer gekauft und wohnten nun schon seit längerer Zeit darin. „Die Ernüchterung war groß“, erinnert sich die enttäuschte Immobilieninteressentin aus Bad Bergzabern.
„Wir haben bei der Polizei die Sache zur Anzeige gebracht und hörten, dass diese Masche bundesweit wohl nicht unbekannt ist. Die Beamtin warnte vor allen englischen Mails und sagte auch, dass, wenn der Pass gefälscht oder das angegebene Konto offiziell nicht zu finden sei, das Geld in jedem Fall abgeschrieben werden müsse. Die Daten werden jetzt entsprechend weiter geleitet.“
Das auf eine böse Betrugsmasche herein gefallene Paar, das der Pfalz nun endgültig den Rücken kehrt, möchte anderen Menschen diese Enttäuschung ersparen.
„Wenn Sie auch so etwas erlebt haben, bitte bringen Sie die Sache zur Anzeige und machen andere darauf aufmerksam. Das ist ein hilfreicher Dienst in einer Welt, wo es Betrügern immer wieder gelingt, mit neuen und raffinierten Tricks andere herein zu legen“.
Der Name des Betrugsopfers ist der Redaktion bekannt. (desa/red)
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Kein Mitleid.
Wer für ein Haus welches er nicht einmal besichtigt hat vorab Geld ins Ausland (und das ist normalerweise der Fall) überweist – der ist selbst schuld.
„Guter Preis“ … da haben die Dollarzeichen wieder im Auge geblinkt.
Gibt einen Spruch dazu: Gier frisst Hirn.