Berlin – Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnt vor einer wachsenden Bedrohung der Bundesrepublik durch Cyber-Attacken. „Cyber-Angriffe sind absehbar eine der größten Herausforderungen für die internationale Sicherheit der nächsten Dekaden“, sagte die Ministerin der „Welt am Sonntag“.
Das Spektrum der Bedrohungen reiche von Cyber-Spionage über Sabotage bis zum offenen Cyber-Konflikt. Betroffen seien nicht nur staatliche Institutionen. Cyber-Angriffe könnten auch in Wirtschaft und in der öffentlichen Versorgung „enorme Schäden anrichten“.
Von der Leyen will die Rolle der Bundeswehr bei der Cyber-Abwehr stärken. „Die Bundeswehr kann einen wichtigen Beitrag leisten“, erklärte die CDU-Politikerin. „Das Thema hat eine hohe Priorität im ressortübergreifenden Weißbuch-Prozess, denn die Sicherheitsarchitektur muss mit der Bedrohung Schritt halten.“ Das Weißbuch ist das umfassende Strategiepapier zur Sicherheitspolitik.
Auf internationaler Ebene würden derzeit viele Gespräche geführt, sagte von der Leyen weiter. „Wir analysieren sehr genau, wie sich andere Länder beim Thema Cyber aufstellen“. Eine wirksame Strategie gegen Cyber-Angriffe erfordere neben schnellem internationalen Informationsaustausch auch einen gesamtstaatlichen Ansatz. Rund 30 Staaten haben mittlerweile Programme für den Cyberkrieg aufgelegt. (dts Nachrichtenagentur)
Diesen Artikel drucken