Germersheim – Das Bundesverteidigungsministerium hat der Umbenennung der Kaserne in Germersheim zugestimmt hat. Dies teilte der zuständige Staatssekretär dem südpfälzer Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler (SPD) in einem Telefonat mit.
„Die Details der Umbenennung müssen noch geklärt werden“, so Hitschler. „Fest steht jedoch, dass der Standort künftig Südpfalz-Kaserne heißen wird.“ Damit sei das Ministerium dem Vorschlag der Gemeinde gefolgt. Auch die Familie von Sponeck habe zugestimmt.
Die endgültige Entscheidung über die Namensänderung traf allerdings das Luftwaffenkommando der Bundeswehr schon vor längerer Zeit.
Grund dafür sind die Erkenntnisse des US-Historikers Erik Grimmer-Solem, der schwere Vorwürfe gegen den 1944 in Germersheim auf Befehl Himmlers erschossen Generalleutnant und Namensgeber der Kaserne erhoben hatte. Diese wurden auch intern von einer militärischen Forschungsgruppe geprüft.
Das Fazit: Man wolle nicht urteilen über einen Mann, der in einem Unrechtssystem eingebunden war, wie man es sich heute in einem von Frieden, Freiheit und Wohlstand geprägten Land nicht mehr vorstellen könne.
Dennoch sei deutlich geworden, dass nach den gültigen wertebezogenen Richtlinien der Bundeswehr (Traditionserlass von 1982) der Name von Sponeck für die Kaserne nicht mehr tragbar sei.
Der Stadtrat Germersheim hatte im Februar ebenfalls einer Umbennung zugestimmt.
Thomas Hitschler will Gemeinde und Standort in dem Umbenennungsprozess weiter unterstützen. Er sei dabei, Informationen über den Ablauf der Umbenennung einzuholen und will weiter über neue Entwicklungen informieren. (red/cli)
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