Ludwigshafen – Auf eine im Aufbau befindliche Flüchtlingsunterkunft auf dem Messplatz in Ludwigshafen wurde vermutlich ein Anschlag verübt.
Ein städtischer Bediensteter bemerkte eine Beschädigung an einem Fertigbauelement. An diesem Element wurden die Glasscheibe zerbrochen und der Kunststoff verschmort.
Auf Grund der vor Ort aufgefundenen Spuren gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass Unbekannte im Lauf der vergangenen Nacht einen brennenden Gegenstand gegen das Fenster geworfen haben.
Dabei entstand ein Sachschaden von ca. 2.000 Euro.
Die Kriminaldirektion hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Diese will alle erforderlichen Ermittlungen durchführen. Unter anderem wird geprüft, inwieweit die brennende Flüssigkeit überhaupt geeignet war, größeren Schaden herbeizuführen.
Die Polizei will nun die Schutzmaßnahmen an der zukünftigen Flüchtlingsunterkunft verstärken.
Landesregierung verurteilt Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte
Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz haben die Angriffe auf zwei geplante Flüchtlingsunterkünfte in Rheinland-Pfalz scharf verurteilt.
„Rheinland-Pfalz ist tolerant und weltoffen. Selbstverständlich bieten wir Flüchtlingen bei uns Schutz. Wer fremdenfeindliche Taten verübt, muss mit der ganzen Härte des Rechtsstaates rechnen“, sagten Ministerpräsidentin Dreyer und Innenminister Roger Lewentz am Donnerstag.
In Ludwigshafen wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die derzeit die Spuren auswertet. „Unsere Polizei wird gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft alles tun, um die Tat aufzuklären. Ich bin zudem der Polizei sehr dankbar, dass sie ihre Schutzmaßnahmen an der zukünftigen Flüchtlingsunterkunft noch weiter verstärkt“, sagte Lewentz.
Auch in einem ehemaligen Hotel in Landscheid in der Eifel verwüsteten Täter Zimmer und zertrümmerten Einrichtungen, zudem musste ein aus dem Kamin übergesprungenes Feuer gelöscht werden. Der Hotelier hatte zuvor den Behörden das leerstehende Haus für die Unterbringung von Flüchtlingen angeboten.
„Brandanschläge sind furchtbare Taten, die alle Demokraten scharf verurteilen. Ich stelle mich ganz klar gegen eine Klima in unserem Land, das so etwas auch nur ansatzweise toleriert. Ausländerfeindlichkeit und rechtsextremistische Rhetorik haben bei uns keinen Platz“, betonte Malu Dreyer. (pol/red)
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