Bad Dürkheim. Ehrenamtliche und Behörden, die mit Flüchtlingen arbeiten, informieren und vernetzen: Ab Januar wird beim Landkreis Bad Dürkheim eine Koordinierungsstelle Asyl eingerichtet. Finanziert wird sie durch den Landkreis, Träger ist der Caritasverband für die Diözese Speyer. Die Vereinbarung zwischen Kreisverwaltung und Caritas ist bereits unterzeichnet.
„Solch eine Koordinierungsstelle ist der Königsweg“, sagte Caritasdirektor Vinzenz du Bellier bei der Vertragsunterzeichnung Ende November. „So vermeiden wir Doppelstrukturen und können Ressourcen besser nutzen.
Jeder hat etwas davon.“ Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld betonte, wie wichtig es sei, die Herausforderung der Flüchtlingswelle gemeinsam anzugehen. „Die enge Kooperation ist eine gute Sache. Die Kompetenzen der Kreisbehörde und des diakonischen Trägers ergänzen sich. Und ich bin froh, dass wir nahe Räume gefunden haben.“
Die Stelle ist zunächst auf zwei Jahre befristet, ab der dritten Januar-Woche soll Jürgen Vogt in seinem Büro gegenüber der Kreisverwaltung in der Philipp-Fauth-Straße anfangen. Die Aufgaben sind in der unterzeichneten Vereinbarung klar umrissen: Koordinierung der Aktivitäten zwischen dem Landkreis und den Gemeinden, sowie verschiedenen Ehrenamtsinitiativen, mit dem Ziel, die Integration der Flüchtlinge in den Gemeinden wirksam zu unterstützen.
Die Integrationspaten vor Ort sollen weiter qualifiziert werden, die Stelle bietet fachliche Begleitung und ist Ansprechpartner. So werden etwa Arbeitshilfen, Rundschreiben und aktuelle Daten auf einer Plattform für alle zugänglich bereitgestellt.
Der „Runde Tisch Asyl“, den die Kreisverwaltung zum Austausch von Behörde und Ehrenamtlichen 2014 eingerichtet hat, wird von hier weiter betreut. Eine enge Zusammenarbeit mit Kreis und Gemeinden ist geplant, das Büro ist für alle erreichbar.
Für die Caritas ist es die erste Koordinationsstelle im Verband. „Das könnte eine Blaupause für andere Bereiche werden“, findet du Bellier. Ihlenfeld und er sind sich einig, dass die Zusammenarbeit sehr eng gestaltet wird und zuversichtlich, dass es der richtige Weg ist. Beiden Partnern ist die Kooperation sehr wichtig.
„Die Fähigkeit, in den Sozialräumen eng zusammen zu arbeiten, wird uns noch lange begleiten“, sagte du Bellier, „es ist eine gute Grundlage für kommende Aufgaben.“ Beide Partner sind sicher, dass die gemeinsame Arbeit nachhaltig wird – selbst wenn das Thema Flüchtlinge an Relevanz verliert, seien hier wichtige Strukturen aufgebaut worden.
Mit der neuen Stelle wird gegenüber der Kreisverwaltung in der Philipp-Fauth-Straße 10 ein „Kompetenzzentrum Asyl“ entstehen. Neben Jürgen Vogt wird auch Carolin Urich von der Caritas, die als Migrationsberaterin und Flüchtlingshelferin Migranten ab 27 Jahren und volljährige Asylbewerber betreut, dort sitzen.
Geplant ist zudem ein „Beschäftigungspilot“, der Ansprechpartner ist für Asylbewerber, die Arbeit suchen (Träger ist der CJD, finanziert über EU-Mittel) und der Einsatz von zwei Bundesfreiwilligendienstlern, die Dorothee Bergner zugeordnet sind, die sich als Sozialarbeiterin bei der Kreisverwaltung um Flüchtlinge kümmert.
Kreis und Caritas haben gemeinsam Stellenprofile erstellt, um klar zu regeln, wer welche Aufgaben übernimmt, damit keine Doppelarbeit entsteht. Durch die räumliche Nähe sind ständige Absprachen möglich.(kv-düw)
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