Berlin – Der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Carsten Linnemann warnt CSU-Chef Markus Söder davor, mit weiteren Äußerungen zur Kanzlerkandidatur Unruhe in die Unionsparteien zu bringen.
CDU und CSU dürften sich jetzt nicht in Personaldebatten „verheddern“, sagte Linnemann dem „Spiegel“. „Wenn wir uns im Herbst mit der K-Frage beschäftigen, ist das früh genug.“
Linnemann, der auch stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag ist, forderte Söder auf, sich dann klar zu bekennen. Spätestens zum CDU-Parteitag solle die CSU „klarstellen, ob sie einen Kanzlerkandidaten ins Rennen schicken will“, sagte der CDU-Politiker: „Ansonsten sind Unruhe und sogar Streit programmiert.“
Eigentlich haben CDU und CSU verabredet, die Kandidatenfrage erst nach dem CDU-Parteitag gemeinsam zu klären. Söders jüngste Auftritte haben bei führenden Christdemokraten aber den Eindruck entstehen lassen, der CSU-Vorsitzende lege es auf eine Kanzlerkandidatur an.
Söders Äußerungen und seine zweideutigen Ansagen sorgen in der CDU verstärkt für Irritationen. NRW-Innenminister Herbert Reul hatte dem CSU-Chef zuletzt vorgeworfen, nur „heiße Luft“ zu produzieren. (dts Nachrichtenagentur)
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