Berlin- Nach SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier bekommt auch Bundestagspräsident Norbert Lammert einen Persilschein: Die Ruhr-Universität Bochum wird kein Verfahren zur Aberkennung des Doktorgrades eröffnen.
Das beschloss das Rektorat auf der Grundlage einer eingehenden Prüfung, teilte die Universität mit. In der Dissertation fänden sich zwar „vermeidbare Schwächen in den Zitationen“, die aber den Verdacht des Plagiats oder der Täuschung keineswegs rechtfertigten.
Die Entscheidung der Universität gründet sich auf eine ausführliche Analyse der einzelnen vorgebrachten Vorwürfe durch den Ombudsmann, eine juristische Prüfung der sich aus den beanstandeten Passagen ergebenden Sachverhalte und eine davon unabhängige Prüfung der Vorwürfe durch einen externen Sachverständigen.
Hinsichtlich der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis bewertete der Gutachter, ebenso wie der Ombudsmann der Ruhr-Universität Bochum, die nachweislichen Fehler in der Dissertation von Norbert Lammert als „handwerkliche Schwächen“. Die durch den anonymen Hinweisgeber erhobenen Plagiatsvorwürfe begründeten aber keinen hinreichenden Verdacht auf ein wissenschaftliches Fehlverhalten. Der Vorgang sei damit abgeschlossen.
Im Juli 2013 hatte ein anonymer Hinweisgeber Lammert Plagiate in seiner Dissertation aus dem Jahr 1975 vorgeworfen. Am 29. Juli 2013 bat Lammert den Rektor dann selbst um eine unabhängige Prüfung. (dts Nachrichtenagentur)
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