Annweiler/Rinnthal. Seit Montag (16. August) ist die B10 wieder voll gesperrt bei Rinnthal.
Der nächste Bauabschnitt, der erst Anfang September beginnen sollte, wurde vorgezogen und hat nun begonnen.
Es geht um eine Fahrbahnerneuerung auf der B10 von der Anschlussstelle Rinnthal bis zur Anschlussstelle Annweiler West. Die B 10 wurde für diese Arbeiten voll gesperrt. Der Verkehr wird über Rinnthal und Sarnstall im Zuge der L 490 (Zweibrückerstraße) umgeleitet.
Der Verkehr auf der B 10 solle weiträumig über die Autobahnen geführt werden, so das offizielle LBM-Statement.
Die „großräumige LKW-Umleitung über A62/A6/A61/A65“ wird aber scheinbar nicht in Anspruch genommen. Überall auf den Zufahrtsautobahnen stehen seit Wochen nicht zu übersehende Schilder, die darauf hinweisen. Doch: Die Umleitung wird nicht benutzt. Ob aus Zeitgründen oder um Maut zu sparen, sei dahin gestellt.
„Trotz Tempo 30 und Durchfahrtsverbot für LKWs, die hier nichts zu suchen haben, sind es eben diese LKWs, meist ausländische, die den Höllenlärm erzeugen, der hier Tag und Nacht stattfindet“, beschwert sich ein Rinnthaler, der direkt an der Hauptstraße wohnt und den Lärm Tag und Nacht ertragen muss. „Die Polizei hat offenbar keine Handhabe gegen die meist ausländischen LKWs, die 20 Kilometer Autobahn und Maut sparen und sich deshalb hier durchquälen, die Strafe (Owig) beträgt 20 Euro…das riskieren die Fahrer natürlich, weil ihnen nichts passieren kann.“
Aufgrund der Baustelle soll die B10 zwischen Wilgartswiesen und B48 bis 20. Oktober gesperrt bleiben, was in Rinnthal für großen Unmut sorgt. Der Hauptstraßen-Anrainer ist da nicht der Einzige. Auch eine Facebook-Gruppe will das so nicht stehen lassen.
Der Pfalz-Express hat bei der Annweiler Polizei nachgefragt. Die kann den Unmut der Rinnthaler gut verstehen. Kontrollen werden auf jeden Fall stattfinden, wann und wie oft könne nicht gesagt werden. Das Problem sei nun an die „Entscheidungsträger“ weiter geleitet worden.
Das “endlose Blechband“, das sich ab 6 Uhr morgens durch den Ort zieht, wollen die Rinnthaler nicht hinnehmen. Am 19. August hat ein Anwohner eine halbe Stunde lang gezählt: 77 LKW sind da an seinem Haus vorbei gekommen – alle 23 Sekunden einer. „Und das waren nur die großen LKW, nicht die Lieferwagen“, wie er erzählt.
Bürgermeister Torsten Hertel hat, wie zu erfahren war, mittlerweile neben dem LBM auch Verbandsbürgermeister Christian Burkhart und Landrat Seefeld über die Situation im Dorf informiert und um Unterstützung gebeten.
Beide seien diese Woche noch im Urlaub. Landrat Seefeld habe aber die Einladung, sich vor Ort ein Bild zu machen, angenommen und werde kommende Woche nach Rinnthal kommen. Verbandsbürgermeister Burkhart wird auch erwartet.
Hintergrund
Am 21. Juni 2021 begannen die Arbeiten zur Fahrbahnerneuerung auf der B 48 bei Annweiler. Die Maßnahme war in zwei Bauabschnitte aufgeteilt worden.
Der 1. Bauabschnitt beinhaltete den Kreisverkehr im Zuge der B 48 und L 490 (Zweibrückerstraße) an der Anschlussstelle Annweiler West zwischen Sarnstall und Annweiler.
Der Kreisverkehr war für diese Arbeiten voll gesperrt worden.
Der Verkehr wurde über Wernersberg im Zuge der K 65 und K 1 umgeleitet.
Der 2. Bauabschnitt beinhaltete den Abschnitt südlich des Kreisverkehrs bis zur K 2 (Altenstraße).
Nun folgt der weitere Bauabschnitt, dessen Folgen den Rinnthalern gehörig zu schaffen macht.(desa)
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