Steinweiler – Sie sind selbst noch ganz jung, aber liefen und liefen – eine Runde nach der anderen, damit Kinder in Uganda ein wenig mehr Chancen im Leben erhalten können.
Die Grundschule Steinweiler hatte Anfang April einen Spendenlauf zugunsten des gemeinnützigen Vereins „Kwa moyo – Hilfe mit Herz für Kinder in Uganda e.V.“ gestartet. Mitbegründerin und erste Vorsitzende ist Mara Bossert aus Steinweiler, die auch bei der Kinderhilfsorganisation Plan aktiv ist und vor knapp zwei Jahren als Vertreterin für Rheinland-Pfalz in das oberste Gremium von Plan Deutschland gewählt wurde.
Mara Bossert hatte im Vorfeld die Kinder besucht und in einem Diavortrag von der Situation ihrer Altersgenossen in Uganda berichtet. Offensichtlich hatte sie damit großen Eindruck hinterlassen, denn das Engagement für den Spendenlauf war überdurchschnittlich groß.
Im Ort, bei Verwandten und Bekannten suchten die Kinder mit ihrem „Laufbuch“ nach Paten, um für jede gelaufene Runde eine Spende zu bekommen.
Am Tag der Veranstaltung wimmelte es auf dem Steinweilerer Sportplatz von laufwilligen kleinen Sportlern der ersten bis vierten Klasse, die immer wieder Kräfte mobilisierten, um noch eine weitere Runde zu schaffen. 61 Kinder machten mit, 16 davon liefen über zwei Stunden, was je nach Geschwindigkeit knapp 50 Runden um den Steinweilerer Sportplatz bedeutet.
Für jede Umrundung bekamen die Kinder jeweils ein Gummiband, damit es zu keinen falschen Zählungen kommen konnte.
Überraschend hohe Summe
Am 30. April war es dann soweit: Schulleiterin Bärbel Heppenheimer lüftete in einem Klassenraum der Grundschule vor den Kindern und Mara Bossert das Geheimnis, wie viele Euro an Spendengeldern zusammengekommen waren.
Die Spannung stieg, als die Rektorin peu á peu berichtete, es seien nicht 1.000, nicht 2.000, – nein -, sondern sage und schreibe über 3.000 Euro zusammengekommen. Ganz langsam enthüllte Bärbel Heppenheimer die vorerst unter einem Klebeband abgedeckte Summe von 3.362,60 Euro.
Große Augen und Staunen bei den Kindern und bei Mara Bossert, die ein paar Tränen nicht unterdrücken konnte: „Die Motivation der Kinder rührt uns sehr – wir freuen uns, dass sich die Kinder aus Steinweiler so sehr für ihre Altersgenossen in Uganda einsetzen. Die Leistung eines jeden Einzelnen ist einfach großartig.“
Auch die Schulleiterin betonte, dass jedes Kind, egal, wie viele Runden es geschafft hatte, seinen Teil dazu beigetragen habe, den ugandischen Kindern zu helfen.
Jonas war der größte Spendensammler
Einer allerdings sammelte mehr als alle anderen: Der kleine Jonas wurde zum Held des Spendenlaufs.
Schon bei der Vorbereitung zeigte er großen Eifer, klapperte Geschäfte ab und fand Sponsoren, so dass er am Ende allein durch seinen Einsatz 869 Euro zur Gesamtsumme beitragen konnte.
Von dem Geld wird im ugandischen Mbale ein komplettes Klassenzimmer im „Kwa Moyo Children’s Village & Education Center“ entstehen können, freut sich Mara Bossert.
Einen Namen dafür dürfen sich die jungen Läufer selbst dafür aussuchen – als Verbindung und mit Bezug zur Grundschule Steinweiler. (cli)
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