Berlin – Die Rauschgiftkriminalität in Deutschland ist weiterhin stark von der Mode-Droge Crystal Meth geprägt. Das belegen neue Daten zur Rauschgiftkriminalität und zur Zahl der Drogentoten im Jahr 2013, die der „Bild-Zeitung“ vorliegen.
Die Zahlen, die von der Bundesdrogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU) und von BKA-Präsident Jörg Ziercke in Berlin vorgestellt werden, zeigen, dass der Konsum der stark süchtig machenden Droge in Deutschland im achten Jahr in Folge angestiegen ist.
Meth wirkt zuerst leistungssteigend, macht sehr schnell stark abhängig und zerstört die körperliche und seelische Gesundheit rasch. Depressioenen, Psychosen oder Wahnvorstellungen treten auf. Körperlich kommt es unter anderem zur Auflösung der Schleimhäute, Magendurchbrüchen, Nierenschäden, Haarausfall, Hautentzündungen und vielen weiteren dramatischen Symptomen.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 77 Kilogramm kristallines Methamphetamin in Deutschland sichergestellt. 2005 war die Droge in Deutschland hingegen noch weitgehend unbekannt. Gerade mal sechs Kilogramm fielen damals den Drogenfahndern in die Hände. Sieben Jahre später – also im Jahr 2012 – konfiszierte die deutsche Polizei bereits 75 Kilogramm Crystal – also 88 Prozent mehr als noch im Jahr davor.
Die größten Funde gab es 2013 der „Bild-Zeitung“ zufolge im Grenzbereich zu Tschechien. Stark betroffen seien vor allem die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern und Thüringen. In 3.847 Fällen konfiszierte die Polizei 2013 dabei die Droge Crystal Meth – ein Plus von zehn Prozent. Dabei hebelten die Beamten insgesamt neun illegale Rauschgiftlabore zur Herstellung des Aufputschmittels aus.
Eine Studie der Bundesregierung vom März 2014 belegt, dass jeder zweite Abhängige die Droge bei der Arbeit konsumiert, um leistungsfähiger zu sein. 25 Prozent der Befragten nehmen Crystal Meth in der Schule oder der Ausbildungsstätte.
Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) sagte: „Mit dem Vogel-Strauß-Prinzip kommen wir nicht weiter: Das Thema Crystal darf in der Schule und unter Kollegen nicht totgeschwiegen werden. Eltern sind verantwortlich, dass Kinder nicht mit dem Teufelszeug experimentieren.“ (dts Nachrichtenagentur)
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