Rülzheim – Der südpfälzer CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart hatte am 27. März zu der Veranstaltung „Pflege – was nun?“ ins Katholische Pfarrzentrum nach Rülzheim eingeladen.
Als Referenten standen Erwin Rüddel, Bundestagsabgeordneter und Berichterstatter für das Thema Pflege der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie der für das Verbandsbürgermeisteramt in Rülzheim kandidierende Matthias Schardt zur Verfügung.
Thomas Gebhart betonte, dass die fachkundige, würdevolle und finanzierbare Versorgung pflegebedürftiger Menschen vor dem Hintergrund demographischer Veränderungen in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt.
„Mir liegt ein respektvoller Umgang mit Pflegebedürftigen sehr am Herzen. Ich erachte es als sehr wichtig, eine möglichst gute Pflege zu gewährleisten und eine gute Nahversorgung bereitzustellen“, so Thomas Gebhart.
Matthias Schardt verdeutlichte, dass das Thema „Pflege“ zu den großen Herausforderungen unserer Gesellschaft gehört und eine der zentralen Gestaltungsaufgaben für die Zukunft ist. Aus diesem Grund forderte Schardt, dass Einrichtungen ambulanter und stationärer Pflege vor Ort erhalten und ausgebaut werden sollten. „Ferner sind alternative Wohnformen zu schaffen, um sicherzustellen, dass ältere Jahrgänge so lange wie möglich in Selbstbestimmung leben können. Das Ziel soll die Gewährleistung einer individuellen Pflege sein“, so Schardt weiter.
In seinem Vortrag wies Erwin Rüddel darauf hin, dass die Anzahl an Pflegebedürftigen in den nächsten 20 Jahren deutlich ansteigen wird. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD wurde dabei erst kürzlich vereinbart, dass zusätzliches Geld in die Pflege fließen soll.
So wies Rüddel darauf hin, dass der Beitragssatz zur Pflegeversicherung ab 2015 zunächst um 0,3 Prozent erhöht werden soll. Aus dieser Erhöhung stehen die Einnahmen von 0,2 Prozentpunkten zur Finanzierung der vereinbarten Leistungsverbesserungen, insbesondere für eine bessere Betreuung der Pflegebedürftigten sowie der für 2015 gesetzlich vorgesehenen Dynamisierung der Leistungen zur Verfügung.
Die Einnahmen aus der weiteren Erhöhung um 0,1 Prozent werden zum Aufbau eines Pflegevorsorgefonds verwendet, der zukünftige Beitragserhöhungen abmildern soll. In einem zweiten Schritt wird mit der Umsetzung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs der Beitrag um weitere 0,2 Prozent und somit insgesamt um 0,5 Prozent in dieser Legislaturperiode angehoben.
Mit der noch dieses Jahr stattfindenden Pflegereform sollen so kurzfristig rund 1,2 Milliarden Euro jährlich direkt am Bett – bei den zu Pflegenden und bei den Pflegekräften – ankommen. Insgesamt sollen durch die beiden Pflegegesetze in dieser Legislaturperiode jährlich zusätzlich 4,8 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, wie Rüddel weiter ausführte.
In einem weiteren Punkt befasste sich Erwin Rüddel mit der momentanen Situation der Pflegebranche und forderte eine Generalisierung der Ausbildungen im Pflegebereich. Hierbei sollten mehr medizinische Kenntnisse im Bereich der Altenpflege vermittelt und im Gegenzug mehr pflegerische Maßnahmen im medizinischen Bereich in die Ausbildung aufgenommen werden. Weiterhin müssten bessere Rahmenbedingungen für Pflegekräfte geschaffen werden, zum Beispiel hinsichtlich des Arbeitspensums und der Bezahlung. (mm/red)
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