Speyer – Namhafte Fachwissenschaftler haben jetzt eine umfassende Darstellung des Speyerer Domes aus architektur-, kunst- und liturgiewissenschaftlicher Perspektive vorgelegt.
Die Beiträge gehen auf das zweite Wissenschaftliche Symposium zurück, das die »Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer« im Sommer 2011 anlässlich des 30. Jahrestages der Aufnahme des Speyerer Doms in die UNESCO-Welterbeliste ausrichtete. Vorstandsvorsitzender Dr. Manfred Fuchs und Vorstandsmitglied Werner Schineller übergaben gestern die ersten Exemplare des Werkes an Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Domkustos Peter Schappert als Vertreter des Domkapitels.
Für die drei Herausgeber skizzierte Prof. Dr. Dethard von Winterfeld, Mainz, den Inhalt des Buches. Der Speyerer Dom gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke des europäischen Mittelalters, in dessen monumentaler Gestalt sich sowohl das antike Erbe der romanischen Baukultur als auch das politisch-religiöse Erbe des mittelalterlichen Kaisertums und seine Deutungsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert widerspiegeln, sagte von Winterfeld.
Diesen kultur- und kunstgeschichtlichen Rang arbeiten die vorliegenden Beiträge renommierter Fachwissenschaftler in unterschiedlichen Facetten heraus. Dabei werden über den aktuellen Stand der Forschung hinaus neue Überlegungen zur Bau- und Funktionsgeschichte, zur Bedeutung der repräsentativen Gestalt und liturgischen Ausstattung, zur Restaurierungsgeschichte in der Frühen Neuzeit sowie zur historischen Wahrnehmung des Speyerer Domes vorgestellt, so der Hochschullehrer. Insgesamt würden die Beiträge die Geschichte des Speyerer Domes vom 11. bis zum 19. Jahrhundert resümieren und zahlreiche neue Impulse für künftige Forschungen bieten.
Dr. Manfred Fuchs dankte den Herausgebern des Buches mit dem Titel “Der Dom zu Speyer: Konstruktion, Funktion und Rezeption zwischen Salierzeit und Historismus”, den Professoren Matthias Müller, Matthias Untermann und Dethard von Winterfeld für deren Engagement um die Domforschung. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zeigte sich fasziniert von der Tatsache, dass der Dom auch nach 1000 Jahren immer noch viele Geheimnisse in sich berge.
Das Buch ist in zehn Tagen im Buchhandel erhältlich und kostet 59,90 Euro. Die offizielle Buchvorstellung ist am 25. Juni 2013, 18.15 Uhr, im neuen Kunsthistorischen Institut in Mainz.
Information:
Matthias Müller / Matthias Untermann / Dethard von Winterfeld (Hrsg.): Der Dom zu Speyer. Konstruktion, Funktion und Rezeption zwischen Salierzeit und Historismus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2013. 358 Seiten mit zahlreichen s/w Abbildungen und einem Anhang mit 28 Farbtafeln, gebunden, 59,90 Euro.
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