Germersheim – Insgesamt 450 Familien, 1.500 Menschen, werden von der Tafel dauerhaft versorgt, berichtete unlängst Werner Seessele, der Vorsitzende der Tafel Germersheim e.V.
Auf 500 Quadratmetern Fläche müssen Nahrungsmittel und andere Dinge für den täglichen Bedarf gelagert und verwaltet werden. Eine riesige Aufgabe für die Helfer der Tafel, die auch die Lebensmittel aus Überproduktionen, zu großen Lagerbeständen oder bei Sortimentswechseln beschaffen müssen.
Der Rotary Club Germersheim und der Lions Club Germersheim konnten nun sowohl der Tafel als auch dem Kinderschutzbund Germersheim mit einer Geldspende unter die Arme greifen. 4.000 Euro kamen zusammen beim Adventskonzert in der Jakobuskirche, das im jährlichen Wechsel einmal von den Lions, dann wieder von den Rotariern organisiert wird. Im letzten Advent trat das Kurpfälzische Kammerorchester auf. „Trotz Glatteis und Schnee sind sehr viele Besucher gekommen“, erzählt Bürgermeister Marcus Schaile, der auch Präsident der Germersheimer Lions ist. „Wir sind den Besuchern und den Sponsoren äußerst dankbar, dass eine so stattliche Summe an Spendengeldern zusammengekommen ist.“ Der Betrag wurde aufgeteilt in jeweils 2.000 Euro für die Tafel und den Kinderschutzbund.
Projekt „HIPPY“
Der Kinderschutzbund will die 2.000 Euro für sein Projekt „HIPPY“ verwendenHIPPY steht für Home Instruction for Parents of Preschool Youngsters. Vier-bis sechsjährige Vorschulkinder – vor allem aus Familien mit Migrationshintergrund – sollen durch dieses spezielle Lern- und Spielprogramm fit für die Schule gemacht werden. Dabei setzt das Konzept auf frühe Förderung, Hausbesuche mit Unterweisung der Eltern und regelmäßige Elterngruppentreffen. „Leider hat sich das Land aus der Finanzierung zurückgezogen“, so Schaile. Deshalb werden, trotz beachtliche Zuschüssen der Stadt, Spenden nach wie vor dringend gebraucht.
Immer mehr Rentner brauchen die Tafel
Auch bei der Tafel hat sich einiges verändert: „Auffällig ist, dass immer mehr Rentner zu uns kommen, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können“, berichtet Werner Seessele. „Ganz normale Bürger, die aufgrund ihres Alters keine Chance mehr haben, ihre Lebenssituation zu verbessern.“
Unterstützung und Hilfe wird bei beiden Organisationen zunehmend gebraucht: Ehrenamtliche Helfer werden dringend gesucht. (cli)
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