Laut einer aktuellen Studie ist die Corona-Ansteckungsgefahr in Kitas eher gering. Die Wahrscheinlichkeit scheine „extrem gering“ zu sein, dass sich Kinder anstecken, sagte Studienleiterin Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, der „Zeit“.
Über mehrere Wochen hatten Forscher die Abstriche von 825 Kindern in Kindertagesstätten und 372 Mitarbeitern in Hessen untersuchte. Dabei wurden nur zwei Probanden positiv getestet, nämlich zwei Erzieherinnen. Bei den Kindern fand sich in der Studie mit dem Titel „Safe Kids“ kein einziger positiver Test. „In den zwölf Wochen Beobachtungszeitraum hat sich wohl keines der mehr als 800 untersuchten Kinder infiziert“, sagte die Studienleiterin.
Überraschend ist dieser Befund insofern, als die meisten Infektionskrankheiten wie Erkältungen oder saisonale Grippe sich sehr schnell in Kitas und Schulen verbreiten. „Ausgerechnet bei Sars-CoV-2 scheint das aber nicht so zu sein“, sagte Ciesek.
Falls es in den kommenden Wochen darum gehe, Schulen oder Kitas zu schließen, empfahl sie, das Risiko abzuwägen: „Wenn die Zahlen nicht bald zurückgehen, würde ich empfehlen, zunächst die Oberstufenschüler zum Homeschooling zu schicken. Denn das Alter spielt eine große Rolle dabei, ob jemand das Virus verbreitet.“
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