Köln – Der Breitband-Ausbau in Deutschland kommt nur schleppend voran. Das geht aus einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor.
Demnach verfügen inzwischen 31,3 Millionen und damit 76,9 Prozent der Haushalte in Deutschland über Internetverbindungen mit mehr als 50 MBit pro Sekunde – vier Millionen mehr als Mitte 2015, was einem Plus um 8,1 Prozentpunkte entspricht.
„Ländliche Regionen weisen nach wie vor einen großen Rückstand auf städtische Regionen auf“, heißt es in der Studie. „Die Schere schließt sich kaum, denn das Ausbautempo ist nahezu identisch.“
Gewinner sind die städtisch geprägten Kreise in Deutschland. Dort entstanden in den vergangenen zwei Jahren durch Netzausbau schnelle Internetverbindungen für rund 1,7 Millionen Haushalte. In großen Teilen von Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Ostbayern haben höchstens 72 Prozent der Haushalte Zugang zu Internetanschlüssen mit mehr als 50 MBit pro Sekunde.
Anders sieht es dagegen in Großstädten und Ballungsräumen aus: Vorn liegt Regensburg, wo alle Haushalte über Internetzugang mit mehr als 50 MBit pro Sekunde verfügen, in Bonn und Leverkusen sind es jeweils 98 Prozent, in Wolfsburg 97 Prozent, in Potsdam 93 Prozent und in Berlin 91 Prozent.
Ganz hinten liegen der Wartburgkreis mit 20 Prozent, der Eifelkreis mit 24 Prozent der Bördekreis in Sachsen-Anhalt mit 25 Prozent.
Der Zuwachs bei schnellen Internetverbindungen seit 2015 basiert laut IW-Studie nur zum Teil auf echtem Zubau. Hintergrund ist, dass die Zahl der Haushalte in Deutschland als Folge von Zuwanderung und des Trends zu Single-Wohnungen in den vergangenen zwei Jahren um rund eine Million gestiegen ist.
Von den vier Millionen Haushalten, die jetzt laut offizieller Statistik zusätzlich mit schnellem Internet ausgestattet sind, nutzen laut IW-Studie 700.000 bereits bestehende Strukturen. (dts Nachrichtenagentur)
Diesen Artikel drucken