Kandel. Die Kinder der KiTa am Wasserturm, die derzeit ihre provisorische Unterkunft in der Bienwaldhalle haben, müssen noch einmal umziehen.
Der Stadtrat beschloss bei der letzten Sitzung, die Kinder im Gebäude des Kinderhorts in der Luitpoldstraße unterzubringen. Die Musikschule muss demnach weichen, bis die Sanierung im Stammgebäude am Wasserturm abgeschlossen ist. Wohin, ist bislang noch unklar.
Die Arbeiten am Wasserturm könnten noch zwei bis drei Monate dauern, sagte Stadtbürgermeister Günther Tielebörger. Man wolle sichergehen, dass die diese ordentlich und gewissenhaft erledigt würden. Zum Abschluss solle dann eine wiederholte Messung durchgeführt werden. In der KiTa hatten Kinder über Atemreizungen, gerötete Augen und Hustenanfälle geklagt. (Siehe Bericht: Schimmel, Bakterien, Essigsäure – heiße Themen in der Stadtratssitzung). Die Stadthalle würde auch wieder für andere Veranstaltungen gebraucht, so Tielebörger. Die BiKaGe (Bienwald Karnevalsgesellschaft) hatte indes ihre Bereitschaft betont, die Kampagne auch in die Stadthalle zu verlegen.
Auch der Elternbeirat befürwortete den Umzug. Die Kinder seien durch den erhöhten Lärmpegel in der Bienwaldhalle überreizt und litten an Schlafstörungen, zitierte Tielebörger einige Eltern. „Im Hortgebäude ist die Geräuschkulisse nicht so stark“, so der Bürgermeister.
Ihr Sohn sei 19 Monate alt, sagte eine berufstätige Mutter während der voll besetzten Einwohnerfragestunde. Das Kind sei so unruhig, dass es einen vermehrten Zeitaufwand erfordere, bis sie ihren Sohn zum täglichen Bleiben in der Bienwaldhalle gebracht habe: „Ich kann schließlich nicht jeden Tag zu spät zur Arbeit kommen“, beklagte die Mutter.
Schwierig wird es wohl auch mit dem Umzugstermin. Die Eltern forderten einen schnellen Umzug, möglichst in den nächsten Tagen oder aber alternativ nach den Weihnachtsferien. „Jedenfalls nicht ein paar Tage vor Weihnachten“, sagte ein Vater. „Das bringt die Kinder noch mehr durcheinander, alle Dekorationen müssen wieder abgerissen werden und es steht schon wieder ein Umgebungswechsel an. Das ist keine schöne Weihnachtszeit für die Kleinen.“
Auch der Wunsch nach einem professionellen Umzugsunternehmen wurde laut – verständlich, denn für die Erzieherinnen und einige Eltern ist es sicher eine Mammutaufgabe, eine komplette Kindertagesstätte zu verlegen. Tielebörger kündigte daraufhin Gespräche mit dem Elternbeirat und der Leitung der KiTa an.
CDU lehnt KiTa-Neubau im Neubaugebiet K2 ab
Einen nahezu revolutionären Antrag stelle die CDU-Fraktion im nichtöffentlichen Sitzungsteil: Die neue KiTa in K2 solle gar nicht erst gebaut werden. In einem internen Papier, das dem Pfalz-Express vorliegt, heißt es, die Katholische Kirchengemeinde habe signalisiert, dass – sollte sie die Trägerschaft des neu zu errichtenden Kindergartens nicht übernehmen können – die Einrichtung in der Landauer Straße vorerst mit drei Gruppen beibehalten würde. Ein späterer Umbau für die unter Dreijährigen sei vorgesehen.
„Es können keine Regelplätze für ab Dreijährige im neuen städtischen Kindergarten geschaffen werden“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzende Monika Schmerbeck. „Wenn ein Umzug nach Erreichen des dritten Lebensjahrs unumgänglich ist, werden die wenigsten Eltern ihre Kinder in dieser Einrichtung anmelden – das ist pädagogisch nicht empfehlenswert. Somit steht jetzt schon fest, dass eine solche städtische KiTa unter diesen Voraussetzungen konzeptionell und wirtschaftlich nicht effektiv betrieben werden kann“, so Schmerbeck weiter. Außerdem kritisierte die CDU die „enorm hohen Kosten von insgesamt rund drei Millionen Euro“, die die Stadt teilweise vorfinanzieren müsse, bis sie in die Umlage mit eingerechnet werden könnten. Statt dessen schlug die CDU Container- bzw. Anbaulösung vor, bis die Katholische Kirche das Gebäude entsprechend umgebaut habe, um auch die Aufnahme von Zweijährigen zu gewährleisten.
Der Vorschlag wurde jedoch vom übrigen Gremium abgelehnt.
Friedhof für Haustiere in Kandel
Eine Ruhestätte für die besten Freunde der Menschen, die Haustiere – das forderte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Peter Amberger: „Haustiere spielen im Leben vieler Menschen eine wichtige Rolle, die Bindung ist oft sehr stark. Da stellt sich die Frage, was mit einem toten Tier geschehen soll.“ Angedacht haben die Grünen ein Begräbnis in der Natur auf einer Wiese oder im Wald, allerdings ohne Grabstein oder -schmuck, damit der „Einklang mit der Natur gewahrt bleibt“, so Amberger. Der Antrag wurde zur weiteren Diskussion in die Ausschüsse verwiesen. (cli)
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