Haardt. Mit 577.800 Euro will das Land Rheinland-Pfalz Projekte für mehr Lebensqualität in Haardt unterstützen. Ganz konkret können zunächst 35.000 Euro in die Beschattung des Dorfplatzes investiert werden.
Die entsprechenden Förderbescheide des Landes hat Prof. Dr. Hannes Kopf, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, am 13. Juli 2022 vor Ort an Oberbürgermeister Marc Weigel und die Haardter Ortsvorsteherin Silvia Kerbeck übergeben.
Die Gelder stammen aus dem 2024 auslaufenden Modellvorhaben „Stadtdörfer“ des Innenministeriums. An diesem beteiligt sich die Stadt nach erfolgreicher Bewerbung mit dem Ortsteil Haardt seit 2021. Wichtiger Ansatz dabei ist die direkte Beteiligung der Bürger.
„Die Fördermittel ermöglichen grundlegende Impulse für Haardt. Im ersten Schritt wird der Dorfplatz als sozialer Treffpunkt für Jung und Alt aufgewertet. Dank der Bürgerbeteiligung konnten aber noch viele weitere wichtige Projekte identifiziert und auf den Weg gebracht werden“, erklärt Oberbürgermeister Marc Weigel. Er bedankt sich, dass nun die Finanzierung seitens des Landes gesichert ist und es so mit dem Modellvorhaben weitergehen kann.
In einem moderierten Verfahren wurden zunächst Ideen gesammelt und daraus ein Entwicklungskonzept mit fünf Leitprojekten (Dorfgemeinschaftshaus, Lebensqualität, Mobilität, Sport und Natur sowie Tourismus) und 16 Teilprojekten erarbeitet.
Eins dieser Teilprojekte ist die Aufwertung der Haardter Plätze. Für die Beschattung des besonders gut frequentierten Dorfplatzes südlich der Grundschule wurde bereits im Oktober 2021 ein Förderantrag gestellt, den das Land nun bewilligt hat. Angeschafft werden sollen sechs vier Mal vier Meter große Schirme. Diese können im Boden eingelassen, bei Bedarf aber auch wieder entnommen werden. Bei geschätzten Kosten inklusive der Erdarbeiten von 35.000 Euro gewährt das Land einen Höchstbetrag von 31.500 Euro. Zehn Prozent, also 3.500 Euro, übernimmt die Stadt.
Zur Umsetzung aller erarbeiteten Themen hat das Land Fördermittel in Höhe von 577.800 Euro in Aussicht gestellt. Auf der Wunschliste stehen unter anderem ein Dorfgemeinschaftszentrum in der ehemaligen Fachklinik und die Umgestaltung des Sportplatzes.
Aufgrund der bisher sehr guten Erfahrungen und Evaluation der Wirksamkeit appelliert Oberbürgermeister Weigel an die Landesregierung, das Stadtdörfer-Modellvorhaben in einem Regelprogramm fortzusetzen. Seit 2020 sind keine weiteren Bewerbungen möglich. Ein dauerhaftes Förderprogramm wäre jedoch auch für die anderen Neustadter Weindörfer wichtig, um sie Schritt für Schritt berücksichtigen zu können.
Da die dörflich strukturierten Ortsteile zur Stadt gehören, sind aktuell weder Förderprogramme der Dorferneuerung noch der Städtebauförderung möglich. „Aufgrund dieses Dilemmas ist das Stadtdörfer-Projekt genau richtig für uns“, so Oberbürgermeister Weigel. Es müsse unbedingt vermieden werden, dass andere Stadtteile leer ausgehen.
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