Landau. Für außergewöhnliches Engagement in ganz unterschiedlichen Bereichen hat die Stadt Landau jetzt die Vorsitzende des Freundeskreises Ruhango-Kigoma, Gerlinde Rahm, den Vorsitzenden des Hornbach-Konzerns, Albrecht Hornbach, und den Präsidenten der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dr. h.c. Christian Schad, mit der Ehrenplakette ausgezeichnet – der zweithöchsten Ehrung, die die Stadt zu vergeben hat.
Die Feierstunde fand im Großen Saal der Jugendstil-Festhalle statt und wurde von einem eigens für dieses Ereignis zusammengestellten Frauenchorensemble der Landauer Kantorei unter Leitung von Anna Linß musikalisch begleitet.
Für Oberbürgermeister Thomas Hirsch, der die Laudationen auf die drei Geehrten hielt, ist der aktuelle „Ehrungsdreiklang“ ein gutes Beispiel für das umfangreiche und vielfältige Engagement zugunsten der Stadt Landau und steht stellvertretend für den Einsatz vieler weiterer Frauen und Männer, die sich regelmäßig für Landau und die Menschen, die hier leben, engagieren. „Das gesellschaftliche Engagement von Persönlichkeiten wie Gerlinde Rahm, Albrecht Hornbach und Christian Schad macht unsere Stadt und unserer Region ein Stück freundlicher, fürsorglicher, wachsamer, wärmer, lebendiger und leistungsfähiger“, ist der Stadtchef überzeugt. „Ihre Leistungen zeigen einmal mehr, wie unverzichtbar bürgerschaftliches Engagement in unserer Gesellschaft ist, wie beispielhaft die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen und wie wichtig kirchliches Mitgestalten in Kommune und Gesellschaft.“
Gerlinde Rahm
Gerlinde Rahm engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für den Landauer Partnerbezirk in Ruanda. Seit 2001 steht sie dem Freundeskreis Ruhango-Kigoma vor, der den Ruhango-Markt in Landau betreibt und Bildungs-, Infrastruktur- sowie soziale Projekte im ruandischen Partnerbezirk unterstützt, u.a. Schulen, ein Zentrum für Menschen mit Behinderung und ein Gesundheitszentrum. „Gerlinde Rahm ist eine herausragende Persönlichkeit, die sich durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement um die Völkerverständigung mit dem rheinland-pfälzischen Partnerland verdient gemacht und die Partnerschaftsarbeit mit Ruanda entscheidend mitgeprägt hat“, so OB Hirsch in seiner Laudatio.
„Eine gute Idee alleine reicht nicht aus“, so Gerlinde Rahm in ihrer Dankesrede.
„Man braucht Unterstützer um sie umzusetzen“. Ihr Dank galt ihren Mitstreitern, denn „nur zusammen können wir Vieles erreichen“. Gesucht werden immer weitere Helfer, denn das Arbeitspensum ist enorm. Ein „Wermutstropfen“ sei das Finanzamt, weil die Einnahmen aus dem Flohmarkt, die sozialen Projekten in Kigoma zufließen, versteuert werden müssen. Ruanda sei nun mit dem jetzigen Präsidenten ein sicheres Land. Sie habe Angst, dass neue Unruhen ausgelöst werden könnten, wenn dieser Präsident nicht mehr an der Macht sein könnte.
Albrecht Hornbach
Albrecht Hornbach ist Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Hornbach Baumarkt AG. Der Unternehmer setzt sich vielfältig im sozialen und kulturellen Bereich ein, u.a. mit der Hornbach-Stiftung „Menschen in Not“ und für die Landauer Jugendstil-Festhalle. Er ist Vorstandsmitglied des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar, Präsident der IHK Pfalz und Vorsitzender der Stiftung Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. OB Hirsch: „Landau ist stolz auf die Unternehmerfamilie Hornbach, deren Anfänge in unserer Stadt liegen. Albrecht Hornbach ist sich der Verantwortung von Unternehmen für die Gesellschaft bewusst und sorgt dafür, dass der Erfolg seines Konzerns geteilt wird, mit den Menschen, mit der Gesellschaft, mit der Region, mit der Stadt.“
„Ich war überrascht und fühle mich geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten“, so Hornbach in seiner Rede, der „im Herzen immer Landauer geblieben“ sei. Er freue sich, dass Landau im aktuellen IHK-Bericht Platz 1 erreicht habe und damit zeige, wie wirtschaftlich erfolgreich die Stadtentwicklung sei.
Hornbach sprach allerdings auch die unterschiedlichen Meinungen seitens Stadt und IHK-Präsident zum Ausbau der B10 an.
Dr. h.c.Christian Schad
Dr. h.c. Christian Schad ist seit 2008 Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz und unterstützt in dieser Funktion in besonderer Weise Projekte in und für Landau, in den evangelischen Kirchengemeinden und an den Schulen. Zudem sitzt er dem Verwaltungsrat der Diakonissen Speyer-Mannheim vor, die aktuell das stationäre Hospiz für Landau und die Südliche Weinstraße realisieren. „Mit der Verleihung der Ehrenplakette möchte die Stadt Landau die Leistungen von Christian Schad, sein Wirken als Kirchenpräsident und bundesweit engagierter Vertreter der Evangelischen Kirche würdigen, insbesondere aber auch und gerade sein Wirken und Engagement in und zugunsten der Stadt Landau und der Region“, so Stadtchef Hirsch.
„Sie haben immer ein offenes Ohr für Kirchenbelange gehabt“, gab Christian Schad das Kompliment zurück und hob die „kurzen Wege“ zur Stadtverwaltung hervor.
Hintergrund
Der Stadtrat hatte im Februar dieses Jahres entschieden, Gerlinde Rahm, Albrecht Hornbach und Christian Schad mit der Ehrenplakette der Stadt Landau auszuzeichnen. (ld/desa)
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