Mainz. Der rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner (SPD) hatte in seinem Lebenslauf ein Diplom angegeben, das er gar nicht besitzt.
Wehner hatte sein Studium der Mathematik abgebrochen. Die biografischen Angaben waren aber in diversen Publikationen veröffentlicht worden. Die CDU Rheinland-Pfalz hatte umfangreiche Aufklärung und entsprechende Konsequenzen verlangt.
In einer persönlichen Erklärung meinte Wehner, er habe nie behauptet, dass er sein Studium der Mathematik beendet habe. Vielmehr habe er regelmäßig darauf hingewiesen, dass ihm ein Schein zum Abschluss gefehlt habe.
„Dass falsche Angaben zu meinem Abschluss erschienen sind, bedauere ich sehr. Ich ärgere mich über meine Fehler und Versäumnisse und meine Unachtsamkeit. Die Debatte um meinen Hochschulabschluss ist für mich und meine Partei zu einer Belastung geworden.“
Um Schaden von der rheinland-pfälzischen SPD und der Landtagsfraktion abzuwenden, werde er sein Abgeordnetenmandat zum 30. November niederlegen, so Wehner vor ein paar Tagen.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer begrüßte Wehners Entscheidung: „Die Entscheidung von Thorsten Wehner ist sehr respektabel. Thorsten Wehner ist seit über zehn Jahren Landtagsabgeordneter und ein anerkanntes Mitglied unserer Landtagsfraktion.
Er hat die Politik in der für Rheinland-Pfalz wichtigen Landwirtschafts- und Forstpolitik mitgeprägt. Er ist ein anerkannter Gesprächspartner für Landwirte, Winzer und Förster. Thorsten Wehner hat sich als kompetenter Sachpolitiker, dem Polemik fern ist, einen Namen gemacht und Anerkennung erworben – auch über Fraktionsgrenzen hinaus. Er ist in der SPD-Fraktion als sehr kollegialer und geschätzter Kollege anerkannt.“
Nun wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Koblenz Ermittlungen gegen Wehner wegen „des Anfangsverdachts einer Straftat“ einleiten wird. Bis zum 30. November schützt ihn ja noch sein Mandat vor Strafverfolgung.
Der Altenkirchener Verbandsgemeinde-Bürgermeister Heijo Höfer (SPD) wird Wehners Nachfolger. (desa)
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