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Sperrungen für morgendlichen Durchfahrtverkehr in Maximiliansau und Wörth-Altort: Nitsche wirbt für Maßnahme

27. August 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim

Ein beliebter „Schleichweg“ ist die Route durch den Ort auf die B10.
Foto: Pfalz-Express

Wörth/Maxilimiansau – In der Sitzung am 21. August hat der Stadtrat beschlossen, Finanzmittel zur Durchsetzung der bestehenden Durchfahrtverbote in Maximiliansau zur Verfügung zu stellen. Vorgesehen ist eine Sperrung der Ortsdurchfahrt Maximiliansau mit Schrankenanlagen montags bis freitags von 6 Uhr bis 8.30 Uhr.

Damit sollen Verkehrsteilnehmer, die aus Wörth und aus Hagenbach den Stau auf L540, A65 und B10 zu umfahren versuchen, wieder auf das übergeordnete Straßennetz geleitet werden, teilte die Stadt mit.

Ausnahmegenehmigungen sind für in Maximiliansau Berufstätige, Eltern, Schüler, ansässige Unternehmen, Ärzte, ÖPNV, Ver- und Entsorgung sowie Einsatzkräfte (Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, etc.) und die ansässige Bevölkerung vorgesehen.

Verkehrsteilnehmer mit Ausnahmegenehmigung erhalten einen RFID-Chip, der in der Windschutzscheibe des Fahrzeugs befestigt werden muss. Bei Annäherung an eine Schranke öffnet sie automatisch. Für motorisierte Zweiräder ist die Vorbeifahrt an der Schranke möglich.

Die Maßnahme verfolgt laut Stadt mehrere Ziele:

  • Die Sicherstellung der Erreichbarkeit von Maximiliansau für Einsatzkräfte (Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, etc.) auch bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stau.
  •  Die Erhöhung der Verkehrssicherheit insbesondere für Radfahrer, Schul- und Kindergartenkinder.
  • Die Entlastung der Ortsdurchfahrten vom Verkehr und damit die Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Eigenverkehrs in Maximiliansau.
  • Die Vermeidung von Abgasentstehung und Feinstaub innerhalb der Ortslage.

Die Stadtverwaltung will im Zusammenhang der Errichtung der geplanten Schranken (Durchfahrtssperren) in Maximiliansau und Wörth die Bürger rechtzeitig über die Durchfahrtsgenehmigungen und die Gebührenregelung informieren. Aus organisatorischen Gründen werden derzeit aber noch keine Anträge entgegen genommen.

Es ist geplant, auf der Internetseite der Stadt einen Antragsvordruck zur Verfügung zu stellen „Wir werden die Bürgerschaft und auch die Einwohner der umliegenden Kommunen mit deutlichem Vorlauf vor Beginn der Sperrungen ausführlich informieren“, betont Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche. „Dabei werden wir ebenfalls mit ausreichendem Vorlauf mitteilen, welche Verkehrsteilnehmer Ausnahmegenehmigungen erhalten können und wie das Antragsverfahren dafür aussieht.“

Nitsche wirbt für das Vorgehen: „Die Stadtverwaltung und der Stadtrat sind sich der einschränkenden Wirkung dieser Maßnahme bewusst. Allerdings ist sie aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit, die inzwischen Jahrzehnte währende erhebliche Verkehrsbelastung in Maximiliansau nachhaltig zu reduzieren. Wir wagen uns als Stadtverwaltung mit diesem Vorhaben in Neuland vor – es gibt keine andere Kommune in Deutschland, die ähnliches umgesetzt hätte. Sollte es in diesem Pilotprojekt Bedarf zur Nachsteuerung geben, so werden wir pragmatisch damit umgehen. Ich bitte die Bevölkerung darum, die Verwaltung der Stadt Wörth am Rhein dabei zu unterstützen und im Laufe der Umsetzung gegebenenfalls aufkommende Verbesserungsvorschläge jederzeit einzureichen. Die Bürgerschaft der umliegenden Kommunen bitte ich um Verständnis für diese Maßnahme. Die Maßnahme ist nicht gegen die Bürgerschaft anderer Kommunen gerichtet. Der Wunsch den Stau zu umfahren ist aus menschlicher Sicht für uns vollkommen nachvollziehbar. Allerdings leiden tausende Anwohner in Wörth und Maximiliansau unter den so entstehenden massiven Schleichverkehren – auch diese Bürger haben ein Anrecht auf gesunde Lebensverhältnisse und Verkehrssicherheit.“

Darüber hinaus erwartet die Stadtverwaltung, dass der Verkehrsabfluss an der Rheinbrücke deutlich verbessert wird, da sich „erheblich weniger Fahrzeug sich unmittelbar vor der Rheinbrücke über die Auffahrt Maximiliansau (SBK) in den Stau drängen (…).“

Die Maßnahme setze auch ein Zeichen an die übergeordneten Behörden auf beiden Rheinseiten und an den Bund: „Die zweite Rheinbrücke wird dringend gebraucht – die Stadt Wörth erwartet, dass die Vorbereitungen zum Bau der zweiten Rheinbrücke auf Maximalgeschwindigkeit beschleunigt werden“, so Nitsche. „Vielleicht trägt unsere Maßnahme dazu bei, hier nochmals den politischen Druck zu erhöhen.“

Weitere Information der Stadt

Im Altort von Wörth ist derzeit die Sperrung für den Durchgangsverkehr noch nicht im selben Umfang möglich, da hierfür die Abstufung der L540 zu einer Gemeindestraße erforderlich wäre. Im Altort Wörth wäre derzeit nur die Sperrung von Altrheinstraße und Forlacher Straße durchführbar.

In beiden Straßen gibt es bereits seit Jahren bestehende Durchfahrtverbote, die jedoch auch weithin nicht beachtet werden. Diese Maßnahme soll nach Möglichkeit zusammen mit der Sperrung der Ortseinfahrt an der Heilbachbrücke (beim Friedhof) im Sinne des vorgelegten Gesamtkonzepts umgesetzt werden. Über weitere Entwicklungen wird die Stadtverwaltung Wörth am Rhein umfänglich berichten.

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