Berlin – Trotz des wachsenden Widerstands in der SPD gegen eine Kanzlerkandidatur Sigmar Gabriels hält die Generalsekretärin der Partei, Katarina Barley, am Zeitplan ihrer Partei fest.
„Wir haben einen Zeitplan. Anfang 2017 wird klar sein, wer als SPD-Kanzlerkandidat ins Rennen geht“, sagte Barley der „Welt“. „Offiziell nominiert wird dann im Frühjahr.“ Bis dahin müsse man „sich noch gedulden“, so die SPD-Generalsekretärin.
„Unser Parteivorsitzender Sigmar Gabriel hat den ersten Zugriff“, betonte sie. Es sei „aber nach wie vor richtig, mit der Entscheidung zu warten“. Sollte es innerhalb der SPD mehrere Kandidaten für die Spitzenkandidatur 2017 geben, „werden wir eine Urwahl durchführen“, sagte Barley weiter.
Die Generalsekretärin bejahte die Frage, ob sich der SPD-Vorsitzende das mächtigste Amt im Staate zutrauen müsse. „Absolut“, antwortete sie auf eine entsprechenden Frage.
Mit Blick auf die Unionsparteien sagte Barley, die CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Angela Merkel „weiß ja selbst offenbar nicht einmal, ob sie antreten will, geschweige denn darf. Das Zögern Merkels und die fehlende Unterstützung Seehofers machen die Union ziemlich nervös.“
Am Freitag hatte der „Spiegel“ berichtet, immer mehr führende Genossen favorisierten inzwischen EU-Parlamentspräsident Martin Schulz als Kanzlerkandidaten. Sigmar Gabriel sagte dazu: „Solange die Union nicht Klarheit hat, wer bei denen antritt, obwohl sie die Kanzlerin stellen, ist die SPD unter gar keinem Druck.“
Es sei komfortabel, dass bei der SPD mehrere Personen als geeignet für den Posten des Regierungschefs gehalten würden, wohingegen es bei der Union darum gehe, ob Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel auf den CSU-Parteitag eingeladen werde. (dts Nachrichtenagentur)
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