Kandel – Die Sparkasse Germersheim-Kandel kann zufrieden auf auf das Geschäftsjahr 2013 zurückblicken.
Bei der Vorstellung der Bilanzen in der Hauptstelle in Kandel betonten die Vorstände Siegmar Müller, Peter Dudenhöffer und Manfred Gehrlein die Stabilität ihres Instituts in einem dauerhaft schwierigen Finanzmarktumfeld: Mehrere Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise trägt der europäische Bankensektor immer noch schwer an den Lasten der Vergangenheit.
Zudem muss eine Unzahl an Vorschriften beachtet werden: Vorstandsvorsitzender Siegmar Müller sprach von einem „Regulierungstsunami“ im Euro-Raum und wünschte sich eine „differenziertere“ und klarere Regulierung. Die Zahlen der Sparkasse allerdings können sich sehen lassen – wie eigentlich jedes Jahr.
Steigerung in nahezu allen Bereichen
So erhöhte sich die Bilanzsumme um 1,9 % auf 1.709 Mio. Euro, Zinsüberschuss und Jahresüberschuss bewegten sich auf Vorjahresniveau.
Und noch etwas freut sowohl Vorstände als auch Kunden: Das Betriebsergebnis liegt mit 1,23 % der Durchschnittsbilanzsumme deutlich über dem Durchschnitt der rheinland-pfälzischen Sparkassen.
Überdurchschnittliches Wachstum im Kundengeschäft
Besonders erfreulich aus der Sicht der Banker entwickelte sich das Kreditgeschäft. Die Privatkredite stiegen um rund 25 Mio. Euro, ein Plus von 3,4 %. Auch die Kredite für Unternehmen und Selbstständige wuchsen um 5,6 Mio. € (+ 1,9 %).
Die gesamten Darlehenszusagen legten im vergangenen Jahr sogar um + 12,9 % zu. Davon wurden rund 117 Mio. Euro für den Wohnungsbau zugesagt, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 19 % entspricht.
„Eine Kreditklemme im Landkreis Germersheim war weit und breit nicht in Sicht“, so Müller. „Bei unserem Mittelstand ist das Geld unserer Kunden gut investiert.“
Auch das Immobiliengeschäft brummt: Die Sparkasse erzielte mit einem vermittelten Kaufpreisvolumen von rund 16,5 Millionen Euro ein neues Rekordergebnis.
Flexible und kurzfristige Anlagen bei Kunden beliebt
In der aktuellen Niedrigzinsphase waren die Rahmenbedingungen im Anlagebereich nicht einfach. Favorisiert wurden von den Kunden besonders die kurzfristigen, flexiblen Angebote.
Das Wertpapiergeschäft hat 2013 zwar wieder Fahrt aufgenommen, nichtsdestotrotz sei es noch in der Wahrnehmung der Kunden „belastet“, sagte Müller. Dennoch sei es eine gute Möglichkeit, der sogenannten „Realzinsfalle“ zu entkommen – niedrige Zinsvergütung bei kalter Inflation. Die deutlich gestiegenen Aktienmärkte hätten aber wieder viele Kunden zurück an die Börse geführt.
Umfangreiche Investitionen ins Vertriebsnetz
90 % zufriedene Kunden – so lautet das Ergebnis der Kundenzufriedenheitsumfrage, die die Sparkasse im vergangenen Jahr bei ihren Online-Kunden durchführte. „Es zeigt“, so Müller, „dass sich das Geschäftsmodell der Sparkasse neben all den Direktbanken und subventionierten Konkurrenten als Qualitätsanbieter behaupten kann.“ Vertrauen, Verlässlichkeit, Sicherheit und Kundennähe seien auch im digitalen Zeitalter gefragt.
Kundennähe will die Sparkasse auch weiterhin forcieren: 2013 wurde in die Modernisierung der bestehenden Filialen sowie in Technik rund 1,5 Millionen Euro investiert. Zur Sicherung der Standorte in Neuburg, Wörth (Ottstraße) und Schaidt wurden die Filialen baulich und technisch umgerüstet. Sieben Beratungs-Center und Maximiliansau erhielten Münzeinzahler im Selbstbedienungsbereich. Auch die Sicherheitstechnik hat Priorität: So wurden in diesem Bereich rund 100.000 Euro investiert.
eit Jahresbeginn steht den Kunden ein neuer Bereich „Online-Produkte“ auf der Unternehmenshomepage zur Verfügung. Hier können zahlreiche Produkte online angefragt, berechnet, abgeschlossen und verwaltet werden.
Sparkasse: „Gut für die Region“
Die Sparkasse beschäftigte zum Jahresende 2013 413 Mitarbeiter in 26 Geschäftsstellen und in der Marktfolge.
Im Februar 2013 wurde das Unternehmen vom TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH mit der Auszeichnung „PREMIUM Ausbildung“ zertifiziert. 33 Auszubildende aus der Region absolvierten zum Jahresende ihre Ausbildung bei der Sparkasse. Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Azubis ihre Ausbildung beginnen – auch Studenten mit einem Dualen Studium.
Vereine profitieren
Vom guten Ergebnis der Sparkasse profitierten im vergangenen Jahr zahlreiche Vereine und Institutionen im Landkreis Germersheim.
Das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse belief sich auf rund 467.000 Euro Spenden, 90.500 Euro Stiftungsgelder und rund 130.000 Euro für Sponsoringmaßnahmen in der Region.
Damit künftig noch mehr Projekte unterstützt werden können, stockte die Sparkasse das Kapital ihrer beiden Stiftungen im Jahr 2013 um jeweils 200.000 Euro auf inzwischen je 1,4 Millionen Euro auf. Dem Verwaltungsrat wird wieder eine Ausschüttung an ihre kommunalen Träger, den Landkreis Germersheim sowie die Städte Kandel und Germersheim vorgeschlagen.
Ausblick 2014
Die Herausforderungen werden für die Sparkasse auch 2014 nicht kleiner werden: Niedrigzinsen, Regulierungen, zunehmender Wettbewerb und ganz besonders die veränderten Kundenwünsche wollen berücksichtigt sein.
Aber auch dem Zeitalter des Internets soll mehr Rechnung getragen werden: „Wir werden für unsere Kunden nicht nur in unseren Geschäftsstellen vor Ort erreichbar sein, sondern ihnen auch in der digitalen Welt „mit einem Gesicht“ begegnen“, so Peter Dudenhöffer.
Digitale Technologien werden künftig eine stärkere Rolle spielen, bestätigte auch Manfred Gehrlein. Für Investitionen im Bau- und IT-Bereich sind 2014 rund 2,5 Millionen Euro vorgesehen. (red)
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