Landau. Ein israelischer Diplomat, zwei Politiker, ein Vertreter des Zentralrats der Juden – und jetzt eine bekannte TV-Journalistin: Die von Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch in Kooperation mit dem Frank-Loeb-Institut ins Leben gerufene Gesprächsreihe „Gescher – Die Brücke“ konnte bereits eine ganze Reihe hochkarätiger Gäste begrüßen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln über die politische Situation im Nahen Osten zu berichten wussten.
Jüngste Rednerin war die Leiterin des ARD-Studios in Tel Aviv, Dr. Susanne Glass. Die TV-Journalistin kam in Landau mit Studierenden ins Gespräch, besichtigte die Dauerausstellung zur jüdischen Geschichte im Frank-Loebschen Haus und hielt einen gut besuchten Abendvortrag im Kulturzentrum Altes Kaufhaus. Vor rund 100 Interessierten zeichnete sie ein anschauliches Bild vom Leben in Israel im Spannungsfeld zwischen dem Alltag in der Partymetropole Tel Aviv, in der erst wenige Tage zuvor der Eurovision Song Contest stattgefunden hatte, und der ständigen Angst vor Krieg und Terror.
Dr. Glass schilderte die komplexen politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge in ihrer Wahlheimat, aber auch ihr eigenes journalistisches Arbeiten in der Nahostregion, dem „Brennglas der Weltpolitik“. Bei ihrem Besuch trug sich die TV-Journalistin auch in das Goldene Buch der Stadt ein und offenbarte im Gespräch mit OB Hirsch nicht nur ihre Sympathien für die südpfälzische Metropole Landau, sondern auch ihre Begeisterung für die „Gescher“-Reihe. In das Goldene Buch schrieb Dr. Glass: „Tief beeindruckt von Gescher – Die Brücke. Denn es gibt nichts Wichtigeres.“
Komplimente, die der OB nur zurückgeben kann: „Dr. Glass ist es gelungen, ihre Zuhörer mit auf eine Reise nach Israel zu nehmen und einen Einblick in ein Alltagsleben zu geben, das für die meisten von uns völlig unvorstellbar ist.“ Nach fünf Veranstaltungen ist der Stadtchef äußerst zufrieden mit der Entwicklung, die die Reihe „Gescher“ genommen hat.
„Bei meinem Besuch in Israel vor wenigen Jahren wurde mir vor Augen geführt, dass es im Nahen Osten kein Schwarz und kein Weiß und auch keine einfachen Antworten gibt und geben kann. Die Reihe «Gescher» soll diesen komplexen Sachverhalt aufgreifen und verschiedene Perspektiven auf Leben, Politik und Gesellschaft in Israel und im gesamten Nahen Osten geben.“
Bewusst hätten Dr. Timo Werner, Geschäftsführer des Frank-Loeb-Instituts der Universität, und er sich dagegen entschieden, „Gescher“ in Form eines Streitgesprächs zwischen zwei Gästen unterschiedlicher Coleur umzusetzen, so Hirsch weiter. Das Konzept, stattdessen pro Veranstaltung einen Gast ausführlich zu Wort kommen zu lassen, habe sich in seinen Augen nach drei Jahren „Gescher“ bewährt, ist Landaus OB überzeugt.
Nächster Gast der Reihe ist die israelische Generalkonsulin Sandra Simovich.
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