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Solaranlagen für Privathaushalte trotz gekürzter Einspeisevergütung? Fachleute sind sich einig: „Es lohnt sich trotzdem!“

17. Juli 2015 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße

Sind überzeugt vom großen Nutzen solarer Energie: (v.l.n.r.) Bürgermeister Kurt Wagenführer, Erster Beigeordneter Wolfgang Grötsch, Matthias Albrecht Sparkasse SÜW, Wolfgang Thiel Initiative Südpfalz-Energie, Jürgen Betowski Pfalzwerke, Oliver Decken Energieagentur RLP und Raimund Schilling VR-Bank SÜW.
Foto: VGV Annweiler

Annweiler. Nach wie vor lohnt sich die Installation von Photovoltaik(PV)-Anlagen. Dieses Fazit konnten die rund 30 interessierten Teilnehmer aus der Solarveranstaltung „Die Sonne bezahlt die Stromrechnung“ mit nach Hause nehmen.

Über zwei Stunden referierten Fachleute und beantworteten Fragen rund um den Nutzen und die Rentabilität von Solaranlagen. Hierzu hatte die Energieagentur RLP zusammen mit der Initiative Südpfalz-Energie (ISE) am Dienstag, 14. Juli ins Rathaus der VG Annweiler eingeladen.

„Viele unserer öffentlichen Gebäuden sind bereits mit PV-Anlagen ausgestattet“, hob Bürgermeister Kurt Wagenführer in seinen einführenden Grußworten hervor. So sei die Nutzung regenerativer Energien, seit seinem Amtsantritt in 2010, zentrales Thema. Mit über 70 Prozent Waldanteil sehe er für die Region Annweiler die Sonnen- und Windenergie als die wichtigsten Energieträger der Zukunft.

Leider habe das Komitee des Biosphärenreservats Pfälzerwald das geplante Windparkprojekt zu Fall gebracht. „Es wäre eine Chance gewesen für die Verwirklichung einer 100 + VG und, nicht zuletzt, für den Klimaschutz“, bedauerte Wagenführer. Auch er sehe den großen Nutzen solarer Anlagen. Als Aussichtsratsvorsitzender der EnergieSüdpfalz konnte er so über mehrere verwirklichte Großanlagen berichten.
Wie Wolfgang Thiel, Vorsitzender ISE, ausführte, sei der Zubau von Photovoltaik (PV)-Anlagen nach der Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) und der gekürzten Einspeisevergütung stark eingebrochen und habe zu einem 85prozentigen Rückgang geführt.

„Das hat uns dazu motiviert, diese PV-Offensive in der Südpfalz zu starten“, so Thiel, der in einem anschaulichen Beispiel an seinem eigenen Wohnhaus den Beweis lieferte, dass durchaus Dächer in Ost-West-Ausrichtung für Solaranlagen geeignet sind. So würden diese Anlagen immerhin einen Wert von über 80 Prozent gegenüber Südanlagen erreichen. Gerade in der VG Annweiler bestehe ein hohes technisches Potential an Sonnenenergie durch PV-Anlagen. Lt. einer Studie der Uni Koblenz-Landau liege dieses bei 76 GWh/a.

Auch für Oliver Decken, Regionalreferent der Energieagentur RLP, sei es betriebswirtschaftlich nach wie vor sinnvoll, eigenen Strom zu produzieren. Da die Einspeisevergütung bei Anlagen bis 10 kW bei derzeit 12,37 Cent pro Kilowattstunde deutlich unter den aktuellen Haushaltsstrompreisen von 27 Cent pro Kilowattstunde liege, lohne es sich, einen möglichst großen Teil des PV-Stroms selber zu nutzen. Dieser Eigenverbrauchsanteil ließe sich außerdem durch die sinnvolle Nutzung elektrischer Geräte, wie z. B. Wasch- und Spülmaschinen, in den Sonnenstunden steigern. Zu beachten sei auch, dass die Preise für die Anschaffung von Solaranlagen deutlich gesunken sind.

Als glühender Verfechter für PV-Anlagen sieht sich auch Jürgen Betowski von den Pfalzwerken Ludwigshafen. „Erst hat man alles schön, dann alles kaputt geredet“, bedauert Betowski, der, zusammen mit dem Partner Pfalzsolar, weiterhin auf eine solare Zukunft baut. Sowohl ökonomisch wie auch ökologisch seien PV-Anlagen für Einfamilienhausbesitzer sehr interessant und könnten problemlos in die Ortsnetze integriert werden.
Zur Finanzierung von Solaranlagen zeigten sich Matthias Albrecht, Regionaldirektor Sparkasse SÜW, und Reimund Schilling, Finanzierungsberater VR-Bank SÜW, gesprächs- und beratungsbereit. „Wir unterstützen die Finanzierung ganz aktiv – von Anfang an“, so die Finanzvertreter, die eine sehr unkomplizierte Abwicklung zusicherten.
Die Veranstalter bedankten sich abschließend für die Unterstützung der Veranstaltungsreihe, die nun mit Annweiler ihren Abschluss fand. (vvg-annweiler)

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Ein Kommentar auf "Solaranlagen für Privathaushalte trotz gekürzter Einspeisevergütung? Fachleute sind sich einig: „Es lohnt sich trotzdem!“"

  1. Chris sagt:

    Super nur wenn man ca. 20kW liefern möchte, jedoch die Leitung zum Haus fehlt. Was nochmals ca. 10.000€ kosten würde, warum wird sowas nicht von der Komune getragen?