Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat sieben Tipps zum Hitzeschutz für Wohnräume zusammengestellt, die für ein angenehmeres Wohnklima im Sommer sorgen.
- Richtiges Lüften: Lüften lohnt sich umso mehr, je kühler es draußen ist. Am effektivsten ist das Lüften deshalb in den Nacht- und Morgenstunden. Hier bietet es sich an, ein Thermometer zu nutzen, das die Außen- und Innentemperatur misst, denn der subjektive Eindruck täuscht oft. Wenn man keinen Durchzug durch Öffnen von zwei gegenüberliegenden Fenstern erzeugen kann, macht es auch Sinn, einen Ventilator vor ein geöffnetes Fenster zu stellen und diesen mit Hilfe einer Zeitschaltuhr in der zweiten Nachthälfte laufen zu lassen. Das erhöht die Luftaustauschrate.
- Rollläden, Außenjalousien und andere Verschattungen: Über die Fenster dringt ein Großteil der Wärme in den Innenraum ein. Wichtig ist daher ein Sonnenschutz. Rollläden und Außenjalousien sind besonders wirksam, weil sie von außen angebracht werden und dadurch viel mehr Wärme abhalten als beispielsweise Vorhänge. Rollläden, die außerdem eine Einbruchschutzklassifizierung (mindestens RC 2) haben, werden durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziell gefördert. Achtung: Mieter müssen vor dem Anbringen von außen den Vermieter um Erlaubnis fragen.
- Sonnenschutzfolien und Sonnenschutzverglasungen: Sie bieten ebenfalls einen wirksamen Hitzeschutz, verdunkeln allerdings dauerhaft die Räume. Zur Not hilft ein weißes Tuch, das von außen vor das Fenster gehängt wird und leicht wieder entfernt werden kann.
- Klimageräte: Klimageräte verbrauchen sehr viel Strom. Ein aktueller Test der Stiftung Warentest hat errechnet, dass die Stromkosten über 10 Jahre bei so genannten Monoblockgeräten oft über den Anschaffungskosten liegen. Wer ein Klimagerät benutzen will, sollte ein Gerät mit einer möglichst hohen Energieeffizienzklasse wählen. Die Effizienzklasse ist Teil des Energielabels und steht gut lesbar auf jedem Gerät. Die beste Effizienzklasse ist A+++. Fest eingebaute Splitgeräte sind erheblich energieeffizienter als mobile Monoblockgeräte. Monoblockgeräte sind in der Regel drei Effizienzklassen schlechter. Bei der Auswahl sollte auch auf den Geräuschpegel des Klimageräts geachtet werden.
- Ventilatoren: Vor der Anschaffung eines Klimageräts sollte zunächst ein simpler Ventilator ausprobiert werden. Er ist in Anschaffung und Betrieb erheblich preiswerter als ein Klimagerät. Ventilatoren senken zwar nicht die Raumtemperatur, aber sie sorgen für eine gefühlte Kühlung durch die verstärkte Verdunstung der Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche. Die Stiftung Warentest hat jedoch erhebliche Unterschiede bei der Geräuschentwicklung der getesteten Geräte festgestellt.
- Dach- und Fassadenbegrünung: Bepflanzungen sorgen für eine natürliche Verschattung auf Wänden und Dächern und tragen dadurch und durch Wasserverdunstung zur Kühlung bei. Auch günstig auf dem Grundstück gepflanzte Sträucher und Bäume sorgen für eine Verschattung.
- Bauliche Maßnahmen: Eine gute Dämmung des Dachs und der Außenwände sorgt im Sommer für angenehme Innentemperaturen und spart im Winter Heizkosten ein. Dachüberstände und Terrassendächer verringern eine direkte Sonneneinstrahlung ins Haus, wodurch sich die Erwärmung zusätzlich abschwächt. Für Neubauten schreibt die Energieeinsparverordnung vor, dass der Sonneneintrag ins Haus begrenzt werden muss. Auf diese Weise wird Energieaufwand zum Kühlen des neuen Hauses vermieden.
„Die Energieberater der Verbraucherzentrale beraten Verbraucher individuell und vor allem unabhängig zu allen Fragen des Energiesparens“, erläutert Hans Weinreuter, Fachbereichsleiter Energie und Bauen bei der Verbraucherzentrale. Bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale erhalten Verbraucher Informationen zu den Themen Heizung, Warmwasserbereitung, Wärmedämmung und den Bau von energiesparenden Häusern.
Die Beratung findet persönlich, telefonisch oder online statt. Informationen gibt es auf www.energieberatung-rlp.de oder kostenfrei unter Tel. 0800-809 802 400.
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