Kandel – Wer ist TIMI? Wer hat Amerika wirklich entdeckt? Welches waren die berühmten Worte des Astronauten Neil Armstrong bei seiner Landung auf dem Mond? Und was erwartet die Menschheit im Jahre 2100?
Auf jeden Fall eine Menge guter Laune – zumindest sah das so aus, als am letzten Aprilwochenende die Klasse 6b unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Frau Semrau ihr Musical „Die Rückkehr der Zeitmaschine“ auf die Bühne der Bienwaldhalle brachte.
Zusammen mit der von ihrer Großmutter geerbten und zunächst geheimnisumwobenen Zeitmaschine TIMI wurden drei Enkel in spannende Zeitabschnitte unserer Geschichte katapultiert.
Auf ihrer Reise durch die Zeiten lernten sie nicht nur große Persönlichkeiten wie den Astronomen Galileo Galilei oder den Astronauten Neil Armstrong kennen.
Sie und das Publikum erfuhren auch Wissenswertes, zum Beispiel, dass es die Wikinger waren, die Amerika eigentlich entdeckten.
Action entstand auf der Bühne durch ansprechende oder witzige Showeinlagen wie ein ferngesteuertes Mondfahrzeug, dass den Sängern und Darstellern durch die Beine flitzte. Auch blubbernde Säureexperimente mit singenden grünhaarigen Klonen im Labor der Zukunft wurden überzeugend umgesetzt.
Sogar Herzensmomente wie das Herbeiwünschen der verstorbenen Großmutter fehlten nicht. Bei gedämpfter Ausleuchtung der Bühne sangen alle Schauspieler am Ende davon, wie sehr ihnen die geliebte Oma fehle.
Mit viel Musicalleidenschaft und Spielfreude wurde also gerappt, solo und im Chor gesungen oder zitiert. Erstaunlich sichere Sangestalente taten sich da auf der Bühne der Bienwaldhalle auf. Die zum Teil langen Textpassagen wurden von den Sechstklässlern souverän gemeistert, wobei einige der Schauspieler sogar mehrere Rollen besetzten.
Der Charme dieser Musicalaufführung lag sicher auch in der Tatsache begründet, dass es einer doch noch sehr junge Truppe Sechstklässlern gelungen ist, aus eigenem Antrieb und mit hoher Motivation solch ein musisches Projekt auf die Beine zu stellen.
Zudem bot das Musical auch Schülern aus Flüchtlingsfamilien die Chance, Teil einer Aufführung zu sein, denn Musik kennt bekanntlich keine Grenzen.
Dass das Dabeisein in den Schülern noch lange Zeit nachwirkt, bestätigt auch einer der Neuntklässler, die selbst vor einigen Jahren den ersten Teil dieses Musicals aufgeführt hatten und nun als Techniker, Maskenbildner und Händchenhalter fungierten: „Das hat Spaß gemacht, die Kleinen zu unterstützen und es hat mich daran erinnert wie cool es bei mir war, da oben zu stehen. Bestimmt fahren viele aus meiner Klasse deshalb heute noch so gerne mit Frau Semrau auf ihre Musicalfahrten.“
Um die Begeisterung ihrer Schüler aufzufangen, veranstaltet diese einmal im Jahr eine Fahrt zu einem aktuellen Musical.
Auch Schulleiterin Cornelia Geiser erkennt den Mehrwert solch schulischen Engagements: „Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie solche Projekte den Gemeinschaftssinn aber auch die Persönlichkeit jedes einzelnen Schülers zur Entfaltung bringen“.
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