Kreis Germersheim – „Deutschland wird zum Nichtschwimmerland“, „Immer mehr Kinder können nicht schwimmen.“ Solche und ähnliche Schlagzeilen waren der Anlass für Landrat Dr. Fritz Brechtel, bei der Uni Landau eine Schwimmstudie zu initiieren.
Das Institut für Sportwissenschaften der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, untersuchte die Schwimmfähigkeit von Kindern im Grundschulalter im Landkreis Germersheim. Ziel war es, belastbare Daten zur Situation im Landkreis Germersheim zu erhalten.
Mittlerweile liegt die Studie vor. 251 Schüler verschiedener Grundschulen der Klassenstufen 2 bis 4 wurden begutachtet. Neben der individuellen Beurteilung der Schwimmfähigkeit der Kinder wurde den Eltern ein Fragebogen ausgeteilt und ausgewertet.
Zu wenige, die gut schwimmen können
Die Ergebnisse zeigen, dass nahezu 40 Prozent (39 Prozent) der Kinder als Nichtschwimmer (24 Prozent) oder Halbschwimmer (15 Prozent) einzustufen sind. Rund 60 Prozent der Kinder können mindestens 200 Meter in maximal 15 Minuten zielgerichtet schwimmen („Seepferdchen“) und werden somit als Schwimmer klassifiziert.
„Damit zeigt sich eindeutig, dass das schulische Ziel, Kindern im Grundschulalter Schwimmen beizubringen, deutlich verfehlt wird“, so der Landrat.
Brechtel und Schuldezernent Christoph Buttweiler wollen Vertretern des Bildungsministeriums, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und den Fraktionsvorsitzenden des Kreistags demnächst die Schwimmstudie vorlegen, um über das weitere Vorgehen zu beraten und konkrete Vorschläge zu entwickeln.
„Dabei geht es um die Frage, wie wir erreichen können, die Schwimmfähigkeit unserer Kinder im Landkreis Germersheim zu verbessern“, so Brechtel.
Info
Die Untersuchung wurde von den Grundschulen und den Kommunen als Träger unterstützt. Auch die Obere Schulaufsichtsbehörde der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) war informiert und unterstützte das Projekt.
Diesen Artikel drucken
Leider kein Hinweis auf Migrationsanteile.
Warum wohl?
Die Erfahrungen privater Schwimmschulen sehen in Landau wie folgt aus:
Wasserzeiten für private Schwimmschulen gibt es gar keine.
Zahlt man regulären Eintritt und übt zu dritt, wird man vom Bademeister rausgeworfen.
Selbst der Schwimmschule der SSC Offenbach, die zur Abnahme des Seepferdchens ins LaOla kam, wurde regelmäßig mit Rauswurf gedroht.
Fazit: Um zu erkennen, dass da vieles im Argen liegt, braucht man keine Universitätsstudie, gesunder Menschenverstand reicht hierfür völlig aus. Größtes Problem ist die bornierte Einstellung der Schwimmbadleitungen öffentlicher Bäder. Denen ist es egal, wenn Kinder ertrinken.
Eine Lanze muss für die von der katholischen Kirche geleiteten Einrichtunge gebrochen werden, die hier wesentlich aufgeschlossener sind.
Schon in meiner damaligen Grundschulklasse Mitte der Achtziger Jahre waren die beiden einzigen ,,Nichtschwimmer“ türkischstämmig, obwohl die Türkei fast ringsum von Meer umgeben ist und über zahlreiche kleine und enorm große Binnengewässer verfügt.
Da es fast kaum noch westeuropäischstämmige Kinder in Germersheim selbst und den dazugehörenden Ballungszentren wie z.B. Wörth gibt, erklärt sich der Rest ganz von selbst.