Landau. „Landau und der Nationalsozialismus“ – In Zusammenarbeit mit namenhaften Fachautoren wie Dr. Michael Martin und Christine Kohl-Langer hat das Stadtarchiv Landau eine Publikation erarbeitet, die es in dieser Art noch für keine andere pfälzische Stadt gibt.
Vorgestellt wurde die 720 Seiten umfassende Publikation, die von der Stadt Landau herausgegebén wird, in der gut besetzten Jugendstil-Festhalle Landau. Offensichtlich war das Interesse an der Aufarbeitung dieses „schwärzesten Teils Landauer Geschichte“ (Professor Dr. Ulrich Sarcinelli) außergewöhnlich groß. Wobei sicherlich auch der freie Eintritt eine Rolle spielte. An diesem Abend konnte das Buch vor Ort zum ersten Mal erworben werden. „Landau war Rad im großen Getriebe der Kriegsmaschinerie“, so Professor Sarcinelli. „Die Schilderungen von Deportationen gehen unter die Haut“.
Aus unterschiedlichen Perspektiven heraus wird die Zeit des „Dritten Reiches“ in Landau geschildert. Behandelt werden Jugendorganisationen und Schulen, Kirchen, Presse, die Verfolgung von Behinderten und Juden und allen, die dem Regime missfielen. Das Buch beschränkt sich nicht nur auf die Zeit bis 1945, sondern zeigt auch das Aufkommen der Nationalsozialisten in der Weimarer Republik. Einige Kapitel sind der Entnazifizierung, den Machenschaften der saarpfälzischen Vermögensverwertungsgesellschaft sowie den Rechtsstreitigkeiten gewidmet. Eine umfangreiche Chronologie und ein Personenregister schließen das Buch ab.
„Der Nationalsozialismus bleibt ein Stachel im Fleisch der Landauer Geschichte“, sagte Dr. Martin. „Dies ist ein denkwürdiger und guter Tag für Landau“ meinte OB Hans-Dieter Schlimmer. „Die Südpfälzer setzen sich intensiv mit ihrer Geschichte auseinander. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben!“
Ab Mittwoch, 24. Oktober, ist das Buch in allen Landauer Buchhandlungen sowie im Stadtarchiv Landau, Maximilianstraße 7, erhältlich. Es kostet 29,80 Euro. Außerdem kann es über den Verlag Regionalkultur Ubstadt-Weiher (ISBN: 978-3-89735-757-0) bestellt werden. (desa)
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