Birkweiler. Seit mehr als einem Jahrzehnt wird die Weinfestkultur in der Pfalz mit dem Prädikat „Schönstes Weinfest“ sichtbar gemacht. Die Pfalzweinwerbung sucht jedes Jahr aus 200 Weinfesten das von der Gestaltung her qualitativ Beste. Dazu gehören nach Ansicht der Jury ein anspruchsvolles Angebot sowohl bei Schoppenweinen wie auch bei höherwertigen Weinen und der Ausschank in Stielgläsern. „Niveauvoll, aber nicht abgehoben, traditionell, aber nicht traditionshörig, mit gutem Essen und guten Weinen zu vernünftigen Preisen“ sind einige der Kritierien, die eine Jury aus Journalisten, Weinfachleuten und Weinköniginnen, an ein „Schönstes Weinfest“ anlegt.
All diese und noch mehr weist das frisch gekürte Weinfest des Jahres 2012“ auf. Der „Birkweiler Weinfrühling“, seit 2007 an den Pfingstfeiertagen von den Keschdebuschwinzern veranstaltet, gehört damit zum Kreis von 14 ausgezeichneten Festen, die in einer eigenen Broschüre beworben werden.
„Ein Weinfest in einem Weinberg zu machen ist eine besondere Herausforderung“ sagte Landrätin Theresia Riedmaier in ihrer Funktion als Pfalzwein-Vorsitzende bei einer Pressekonferenz im Weingut Dicker. Das Fest sei eine äußerst niveauvolle Werbung für die heimischen Weine. Torsten Blank, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land, sprach aus eigener Erfahrung, als er Infrastruktur, Essensangebot und Stimmung besonders hervorhob. „Birkweiler macht sich fast selbst Konkurrenz“ schmunzelte der Geschäftsführer der Pfalzwein e. V: Dr. Detlev Janik. Denn unter den bisherigen 14 prämierten Festen hat Birkweiler mit dem Weinfest im Jahr 2000 schon einmal die begehrte Urkunde erhalten. Karlheinz Wehrheim, der als Vertreter der Gemeinde Birkweiler für den erkrankten Bürgermeister Flaxmeyer ein Grußwort sprach, stellte fest, dass der Weinbau in Birkweiler eine Qualität in der Breite erreicht habe und das „Zeug hat, das Deidesheim der Südpfalz zu werden.“
Ein besonderer Qualitätsaspekt des Festes ist die Lage: den Gästen präsentieren sich die dreizehn Winzer in einheitlichen weißen Zelten, entlang einem zwei Kilometer langen Weg rund um den Kastanienbusch. Die Besucher sitzen ganz zwanglos auf Strohballen, einer Picknickdecke oder einer Bank. Die Weine werden, wie schon erwähnt, in Stielgläsern ausgeschenkt. Viertel und Schoppengläser sucht man vergebens; edle Gewächse stehen im Vordergrund. Die Organisation, die natürlich auch in die Bewertung einging, erfordert eine gut durchdachte Logistik und Kooperation mit professionellen Caterern. Kulinarische Weinbergswanderung, Gottesdienst in den Weinbergen, Führungen und anderes mehr, wurden besonders positiv vermerkt.
Die Auszeichnung „Schönstes Weinfest des Jahres“ haben bisher erhalten: Die Deidesheimer Weinkerwe, das Rhodter Weintestival, der Ungsteiner Weinsommer, das Weinfest in Venningen, das Wein- und Sektsymposium in Herxheim am Berg, das Ilbesheimer Kalmitfest, das „Liebesbrunnenfest“ in Dackenheim, das „Weinfest in der Winzergasse“ in Gleiszellen-Gleishorbach, das „Fest um den Wein“ in Niederkirchen, das Weinfest in Birkweiler, „Wein und Kunst“ in Gleisweiler, das „Weyherer Weinpanorama“ und das Burgweinfest in Neuleiningen.
Der Birkweiler Weinfrühling findet in diesem Jahr vom 19. bis 20. Mai statt (www.birkweiler.de) In der Broschüre „Schönstes Weinfest der Pfalz. Dreizehn Empfehlungen“ werden die vierzehn Feste beschrieben (www.pfalz.de). Das Heft kann als pdf herunter geladen oder bei der Pfalzweinwerbung angefordert werden. (desa)
Diesen Artikel drucken