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Schon wieder Bombenalarm in Landau: Entschärfung am Freitag um 10.30 Uhr

26. Juni 2013 | Kategorie: Landau, Regional

Eine 250-Kilo-Bombe wie diese muss vom Kampfmittelräumdienst am Freitag entschärft werden.
Foto: Ahme

Landau. Die Nachricht schlug am Dienstag Abend bei der Stadtratssitzung wie eine Granate ein: Schon wieder wurde bei Baggerarbeiten auf dem Landesgartenschaugelände eine Bombe gefunden.

Die Bombe wird rund um die Uhr bewacht und soll am Freitag, 28. Juni, 10.30 Uhr vom Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz entschärft werden.

Noch am gleichen Abend haben sich die beiden Experten Andreas Brümmer und Thomas Guindeuil vom Kampfmittelräumdienst vor Ort ein Bild vom neuerlichen Fund gemacht.
Erst vor zwei Wochen war die insgesamt vierte 250-Kilo-Bombe aus dem zweiten Weltkrieg unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter ihrer Leitung entschärft worden.

Erneut muss bei der erneuten Bombenentschärfung ein Radius von 500 Metern rund um den Fundort zum Sicherheitsbereich erklärt werden. Von der Räumung sind cirka 1500 Personen betroffen, die heute schon mittels Flugblättern über die unangenehme Situation, die wieder mit einer Evakuierung verbunden sein wird, unterrichtet wurden. Die Anwohner müssen die Häuser bis 9 Uhr morgens verlassen haben, sie werden durch Lautsprecherdurchsagen auf die Räumung aufmerksam gemacht.

Außerdem gehen wieder Mitarbeiter von DRK und Stadtverwaltung von Haus zu Haus und bitten die Anwohner, die Sicherheitszone zu verlassen. Der Zugverkehr wird wieder während der Entschärfung eingestellt. Bettlägerige Personen oder Menschen mit Unterstützungsbedarf werden gebeten unter 06341-19222 Kontakt mit dem Roten Kreuz aufzunehmen. Ansonsten erhält man unter der Nummer 06341-136666 (Bürgertelefon) alle nötigen Auskünfte.
Wieder ist eine Räumung der beiden Kindertagesstätten und der beiden Supermärkte nötig. Das Vinzentius Krankenhaus ist gottsei Dank nicht von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen.

Die jetzige Fundstelle ist etwa 6 Meter von der letzten entfernt in der gleichen Baugrube, die bis Freitag vollständig ausgehoben werden wird. „Falls noch weitere Blindgänger dort gefunden werden, werden die gleich mit entschärft“, so Bürgermeister Hirsch beim Pressegespräch in der Feuerwache.

Hirsch sieht zusammen mit den Verantwortlichen von Feuerwehr, THW, DRK keine Probleme: „Man bekommt Erfahrung“, so Hirsch. „Und Jeder weiß, was er zu tun hat“, ergänzt Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer.
In der Vergangenheit hatte die Stadt alte Luftbilder auswerten und verdächtige Stellen untersuchen lassen. Aufgrund der wiederholten Bombenfunde wird in diesem Gebiet jetzt eine Vorsondierung durchgeführt – dabei wurde jetzt auch die Bombe gefunden.

Über einen besonders heftigen Luftangriff 1945 gibt es leider keine Luftaufnahmen, sodass man sehr vorsichtig mittels Detektoren Störungen im Erdmagnetfeld nachspürt. Das muss nicht unbedingt einen Bombenfund bedeuten- es weist zunächst einmal auf Metallfunde hin- „Das Messgerät hatte Metall in vier Meter Tiefe aufgespürt. „Der Punkt wurde dann vorsichtig geöffnet“, erzählt Brümmer. Es handele sich um den gleichen Bomben-Typ wie bei der letzten Bombe, allerdings verfüge sie über einen Heckzünder und stamme wohl aus einem Tieffliegerangriff, meint er. Sogar Teile des Leitwerks seien noch vorhanden.

Wie viele solcher Funde noch gemacht werden, steht in den Sternen. Die Stadt steht jedenfalls in Verbindung mit den zuständigen Stellen und wird in den nächsten Wochen über weitere flächendeckende Erkundungsmaßnahmen entscheiden. (desa)

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