SÜW – Lichtschnelles Internet soll es möglichst flächendeckend an der Südlichen Weinstraße geben, besonders auch in den Gewerbegebieten.
Dazu hat der Landkreis Südliche Weinstraße eine Zuwendung vom Land Rheinland-Pfalz Pfalz in Höhe von 729.600 Euro zur Förderung von Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzen an Gewerbegebietsadressen erhalten. Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, hat am 16. August den entsprechenden Bescheid an den Ersten Kreisbeigeordneten des Landkreises Südliche Weinstraße, Georg Kern, überreicht. Wo aktuell technisch weniger als 30 Mbit pro Sekunde möglich sind, wird ausgebaut, und zwar bis zu einer Geschwindigkeit von bis zu 1 GBit pro Sekunde.
Die mit der Förderung nun mögliche Erschließung von rund 300 weiteren Gewerbebetrieben wird zusammen mit dem Ausbau der restlichen sogenannten „weißen Flecken“ im Landkreis vorgenommen. Die zusätzlich möglichen Gewerbegebietsadressen befinden sich in Edenkoben, Herxheim, Insheim, Rohrbach und Venningen.
Bei den „weißen Flecken“ im Landkreis handelt es sich um diejenigen Anschlüsse, die auch nach dem aktuell bereits laufenden, geförderten und eigenwirtschaftlichen Breitbandausbau in SÜW kein schnelles Internet von mindestens 30 MBit pro Sekunde haben werden. Die Kosten für beide Vorhaben, Ausbau der Gewerbebetriebsanschlüsse und der „weißen Flecken“, belaufen sich zusammen auf voraussichtlich rund 5.024.000 Euro. Das Land wird bei den Gewerbeadressen 40 Prozent, der Bund 50 Prozent und der Kreis 10 Prozent übernehmen. Der endgültige Betrag wird erst nach der Ausschreibung der Maßnahme feststehen.
Der Breitbandausbau im Landkreis Südliche Weinstraße läuft seit dem Jahr 2018. Dabei werden, ohne die nun zusätzlich startenden Vorhaben, rund 6000 Privathaushalte, 370 Unternehmen und 41 Schulen erschlossen. Der Landkreis wird überall dort tätig, wo privatwirtschaftliche Unternehmen kein schnelles Internet ab 30 MBit pro Sekunde anbieten und auch in der Zukunft nicht anbieten werden.
Festgestellt wurden diese Adressen durch eine sogenannte Markterkundung. Allerdings sind im Laufe des Ausbauprojekts seit 2018 weitere Adressen hinzugekommen, Förderrichtlinien und technische Erfordernisse haben sich verändert und manche Ausbauzusagen privater Unternehmen wurden nicht eingehalten. So hat sich der Landkreis ein weiteres Mal umfassend bei Bund und Land um Fördermittel bemüht. Nach diesem Ausbau werden die Anschlüsse mit mehr als 50 MBit pro Sekunde versorgt und nach den Förderrichtlinien in Betracht kommende Gewerbegebiete mit Glasfaser angebunden sein.
Der Netzausbau ist eigentlich Sache der Ortsgemeinden. Doch die 75 Ortsgemeinden im Landkreis Südliche Weinstraße haben die Aufgabe zur Abbildung eines richtlinienentsprechenden Fördergebiets auf die jeweiligen Verbandsgemeinden übertragen, diese wiederum entsprechend auf den Landkreis als einheitliche Förderregion (Cluster).
Stimmen
Der Erste Kreisbeigeordnete Kern sagte: „Diese Förderung erlaubt es uns, weitere Gewerbegebietsadressen auszubauen, die in den bisherigen Förderrichtlinien noch nicht abzubilden waren. Ein Hochgeschwindigkeitsnetz, wie es der Landkreis mit seinen Ausbaubemühungen anstrebt, ist infrastrukturelle Grundlage, auch und gerade in ländlicheren Gebieten. Schneller Down- und besonders wichtig auch Upload sehr großer Datenmengen, zahlreiche, oft parallele Videokonferenzen, vernetzte Maschinen oder komplexe Software mit großem Datenvolumen gehören in den meisten Branchen längst zum Alltag.“
Alexander Schweitzer, selbst Mitglied des Kreistags des Landkreises Südliche Weinstraße: „Ich freue mich, dass der Landkreis nunmehr die nächsten Schritte Richtung Gigabit-Landkreis gehen kann. Der Ausbau der Breitbandinfrastruktur und die Verlegung von Glasfaser bis zu den Haushalten schafft optimale Voraussetzungen für die weitere Entwicklung des Kreises und seiner Wirtschaft.“
Uwe König, Geschäftsführer der Mittelstandsberatungs- und -betreuungs-GmbH (MBB), der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises, hebt die Bedeutung des Ausbaus für die Wirtschaftsstruktur im Landkreis hervor: „Der Zugang zum Hochgeschwindigkeitsnetz ist der entscheidende Standortfaktor. Das entscheidet schon jetzt maßgeblich darüber, ob sich Unternehmen oder Existenzgründer für eine Adresse interessieren – oder eben nicht.“
Albert Schädler, Breitbandberater des Breitbandkompetenzzentrums Rheinland-Pfalz, begleitet den Ausbau im Landkreis von Beginn an und hat schon eine Vorstellung davon, wohin die Reise als nächstes geht: „Interessante neue Fördermöglichkeiten von Bund und Land sind bereits geschaffen oder angekündigt. Wir werden uns auch darum bemühen. Denn damit wird es möglich sein, in den kommenden Jahren alle Adressen im Landkreis mit Glasfaser anzuschließen – ein flächendeckendes Glasfasernetz an der Südlichen Weinstraße wird dadurch Realität.“ (kv/red)
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