Die Landtagsabgeordneten Martin Brandl, Germersheim, und Adolf Kessel, Worms, (beide CDU) haben sich bei der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) vor Ort in Speyer informiert.
„Das Gespräch mit Präsident Dr. Paul Schädler und dem wissenschaftlichen Direktor Dr. Norbert Becker hat wieder einmal bestätigt, dass die KABS entlang des Rheins unverzichtbare Arbeit leistet“ so Brandl und Kessel.
„Bevor die KABS mit der systematischen Bekämpfung der Stechmückenplage begonnen hat, war es hier kaum auszuhalten“, erinnert sich Kessel. Das aktuell vermehrte Auftreten von Stechmücken nach dem Hochwasser vom Frühsommer sei nicht zu vergleichen mit dem massenhaften Vorkommen der Plagegeister in Zeiten vor der KABS. „Wir werden entschieden gegen jegliche Bestrebungen vorgehen, welche die Arbeit der KABS herabsetzen oder gar ganz verhindern wollen, der Schutz der Bevölkerung hat für uns ganz klar Vorrang.“
Kürzlich hatte ein Briefwechsel zwischen dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium und der KABS für Wirbel gesorgt, in dem seitens des Ministeriums der Einsatz von Bti – dem in der Schnakenbekämpfung eingesetzten, hoch selektiven (also nur auf Stechmücken wirkenden) Mittel – mutmaßlich illegal sei. „Zwar ruderte das Ministerium bezüglich der zwei Schreiben schnell wieder zurück, u.a. in der Beantwortung der Kleinen Anfrage von Martin Brandl zu diesem Thema“, so Kessel. Offene Fragen gebe es allerdings weiterhin.
Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, deren Vorstandsvorsitzende Umweltministerin Ulrike Höfken ist, hat die Stechmückenbekämpfung auf ihr gehörenden Flächen verboten. Wie ein SWR-Bericht vom August 2012 erläutert, führen Kritiker der KABS eine französische Studie ins Feld. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass durch das „Fehlen“ von Stechmücken als Nahrung die Population von Singvögeln zurückgehe. Diese Schlussfolgerung hält Dr. Becker im Gespräch mit den beiden Abgeordneten für falsch. In Frankreich sei Bti unter signifikant anderen Bedingungen ausgebracht worden.
Die CDU steht hinter der KABS. Die kontinuierliche wissenschaftliche Begleitung und Forschung in den letzten vierzig Jahren hat deren Arbeit bestätigt. Sie zeigt, dass die Stechmückenbekämpfung am Rhein sehr wohl im Einklang mit der Natur steht.
„Eine Einschränkung der Stechmückenbekämpfung würde heißen, die etwa 2,7 Millionen Menschen in der Region wieder der Schnakenplage auszuliefern“, so Kessel und Brandl. Dies wäre ein fataler Rückschritt zu kaum erträglichen Zuständen, wie sie bis in die Siebzigerjahre herrschten. (red)
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