Speyer/Germersheim – Seit dem vergangenen Wochenende sieht sich die KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V.) dramatischen Herausforderungen gegenüber. Nachdem ein Hubschrauber am letzten Samstag nach dem Einsatz in Südbaden abgestürzt war, brannte am Sonntag zu allem Unglück ein zweiter Hubschrauber während des Einsatzes in Philippsburg aus.
Die SPD-Stadtratsfraktion in Germersheim beispielsweise hatte in einem Schreiben an Bürgermeister Marcus Schaile, der stellvertretender Vorsitzender der KABS ist, die Bundeswehr und das Technische Hilfswerk ins Spiel gebracht. Der FDP-Bundestagsabgeordnete für Karlsruhe-Land, Christian Jung, wollte gar den Katastrophenfall ausrufen lassen.
Bald wieder funktionierende Hubschrauber
Nach einer Krisensitzung der KABS-Führung mit dem Flugunternehmen hat der Vorstand der KABS nun gute Neuigkeiten: Bei der nächsten Hochwasserwelle stehen wieder funktionierende Hubschrauber zur Verfügung. Schaile hatte sich schnellstmöglich um Lösungen gekümmert und rät, einen kühlen Kopf zu bewahren. Bei der nächsten Hochwasserwelle sei die Bekämpfung wieder möglich und und damit keine weitere Schnakenplage zu erwarten.
Im Verpuppungsstadium keine Bekämpfung mehr möglich
Allerdings komme die Unterstützung aus der Luft für die jetzige Hochwasserwelle zu spät. Es können nur die vier Larvenstadien der Stechmücken biologisch bekämpft werden, das Puppenstadium hingegen nicht mehr, weil die KABS kein Gift einsetzt und der verwendete biologische Wirkstoff Bti-Eisgranulat sehr selektiv nur bei Larven wirkt.
Der Wirkstoff wird zum einen zu Fuß und zum anderen mit dem Hubschrauber ausgebracht, der das Bti-Eisgranulat über den Brutgewässern verteilt, die nicht begehbar sind.
Bei dem jetzigen Wasserstand sind viele Gebiete nicht zu Fuß bekämpfbar, weshalb der Ausfall der beiden Hubschrauber am vergangenen Wochenende ein schwerer Rückschlag für die Schnakenbekämpfung bedeutet. Ab der nächsten Woche droht deshalb eine stärkere Belästigung in den Rheinanliegergemeinden, die etwa vier bis sechs Wochen anhalten wird.
Freiwillige Helfer unterwegs
Erfreulich ist die massive Unterstützung, die die KABS zurzeit erfährt. Entlang des Rheins waren viele freiwillige Helfer unterwegs, um Schadensbegrenzung zu betreiben. „Allen Helfern einen großen Dank“, so Schaile.
Schaile und die KABS sehen in der Helferaktion eine „gewaltige Solidaritätsbekundung“, was wiederum „Glück im Unglück“ bedeute. „Ohne die Unterstützung durch die freiwilligen Helfer und die politisch Verantwortlichen würde die Belästigung bedeutend stärker ausfallen.“ (red)
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