Pfalz. Die Pfalz ist das Weinbaugebiet mit der größten Ernte in Deutschland. Ihr entsprechend vielseitiges Angebot schließt neben exklusiven Spitzenqualitäten auch eine ganze Reihe ordentlicher und guter Weine ein, die zu durchaus erschwinglichen Preisen direkt vom Winzer an den Endverbracher gehen. Welche Weingüter mit einem besonderen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen, zeigt sich in der jährlichen Genuß-Wert-Verkostung der
„Pfälzer Schlaumägen“.
Die weinkulinarische Runde um den Essinger Journalisten Manfred Novak degustiert seit dem 2005er Jahrgang Weißweine, Weißherbste und blanc de noir, deren Benotung sie dann ins Verhältnis zum Preisniveau der jeweiligen Rebsorte setzt. Rebsortenreine Erzeugerabfüllungen als Literware oder 0,75L bis zur Spätlese werden gemäß
5-Punkte-Schema verkostet, was sich bei Preisen bis etwa 5 Euro so auch rechnerisch empfiehlt. Da der 2012er noch weitgehend in den Fässern liegt, veröffentlichen wir die Ergebnisse des jetzt auf dem Markt befindlichen Jahrgangs 2011. Dabei weist die Liste insgesamt eine hohe Kontinuität auf, auch wenn ein Neueinsteiger sie anführt.
Der aktuell preiswürdigste Weinbaubetrieb ist demnach das Weingut Karl Kriegshäuser aus Neustadt-Diedesfeld.
Mit Ihm auf dem Siegertreppchen stehen Markus Schwaab in Kirrweiler sowie Ludwig Wagner & Sohn aus Maikammer.
Mit besonderem „Genuß-Wert“ überzeugen konnte gut die Hälfte der einbezogenen Betriebe, die wir weiter nach Orten aufzählen:
Eugen Leonhardt (Billigheim-Appenhofen), Alois Hayna (Burrweiler), Alexander Benz (Essingen), Robert Sohn (Frankweiler), das Weingut Krebs (Friedelsheim), Hünerfauth-Hecky (Hochstadt), Michael Schaurer (Insheim), Egon & Thomas Wambsganß (Landau-Dammheim), Willi Altschuh (Landau-Wollmesheim), Albert Bosch & Sohn (Ranschbach).
Zu der Liste merkten die Organisatoren an, dass sich der Schwerpunkt weiter an die Südliche Weinstraße verlagert habe.
Die Mittelhaardt – also das Gebiet von Neustadt aus nach Norden – hatte infolge witterungsbedingter Ernterückgänge ihre Preise entsprechend angehoben. Dies könne sich im Laufe der Zeit jedoch wieder ausgleichen. Zum Zweiten sei nicht der Preis, sondern die Qualität der wichtigere Aspekt für einen Erfolg bei dieser Verkostung. So kämen qualitativ
anspruchslose Weine kämen gar nicht erst in die Wertung, während der Anteil prämierter Gewächse weiterhin recht ansehnlich sei. (Bericht: Manfred Novak)
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